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Star Trek Online

Sporen

Von Nevandon | Fr 28 Sep 2018 09:00:00 PDT

Kopfüber in einem Haufen Alien-Myzel inmitten einer unterirdischen Höhle zu hängen, war nicht gerade Doktor Bashirs angenehmste Freizeitbeschäftigung, doch er nahm das Dilemma gelassen. Panik würde nicht helfen, auch wenn sein Raumanzug ein Integritätsleck anzeigte, wodurch einige der Sporen in das Lüftungssystem eingedrungen waren. Auch der Gedanke an die Alien-Sporen im Lüftungssystem, die auf dem Weg zu seinen Lungen waren, war nicht hilfreich. Es war auch nicht der Moment, um über die Wirkung von Elachi-Sporen für Menschen nachzudenken. Auch wenn diese nicht von den Elachi abstammten, waren sie sicherlich entfernte Verwandte, und ihre Wirkung war bestimmt genauso schädlich.

Es brachte nichts, also beschloss er, sich davon zu distanzieren.

„Bashir an die Aventine“, rief er in sein Kommunikationssystem. „Es wird langsam dringend.“ Er hoffte, dass seine Stimme ein wenig amüsiert statt besorgt klang.

Die Stimme von Captain Ezri Dax meldete sich zurück, laut und deutlich. „Keine Sorge, Kumpel. Wir holen Sie gleich wieder hoch ...“ Es folgte eine Pause. „... in drei Minuten, sagt mein Chefingenieur, also machen Sie es sich bequem.“

„Wunderbar“, antwortete der Doktor. „Wenn Sie sich etwas beeilen, mache ich Ihnen heute Abend auch das Dessert, das Sie so gern mögen. Selbstgemacht – ohne Replikator.“

„Ähm“, ertönte die klare Stimme von Captain Kuumaarke, als sie den Kanal betrat. Ihr Signal war etwas verrauscht. „Bekommt der Erste, der Sie rettet, das Dessert, Doktor? Wenn ja, dann biete ich meine Hilfe vor der Aventine an.“ Trotz der bedrückenden Dunkelheit der Höhle, war ihre Stimme putzmunter. „Ich mag Erdnussbutter-Törtchen.“

„Wer zuerst kommt, wird zuerst belohnt“, antwortete Bashir. Er streckte seinen Kopf nach oben – in dem Fall nach unten – und seine Taschenlampe leuchtete in die Tiefe. Die sanften Bewegungen in der Entfernung waren nur der Nebel. Ganz sicher. Es konnte keine Lebensform sein – hier gab es nur Pilze. Er holte tief Luft und versuchte, seine Beine stillzuhalten, die von dem Myzel-Netzwerk umschlungen waren.

Nur wenige Augenblicke später fing sein externes Mikro die Geräusche von Kuumaarke auf. „Bitte sehr, Doktor“, sagte sie. „Sie stecken ja ziemlich fest!“

„Das Pilznetzwerk hier ist so dicht, dass man nicht sehen konnte, ob der Boden instabil ist“, antwortete er. „Würden Sie mich bitte hochziehen?“

„Natürlich“, erwiderte Kuumaarke. Sie ging zum Rand des Grabens und zerrte an den Fasern. „Sie hätten einfach Ihren Tricorder verwenden können“, sagte Sie neckisch.

„Da hat Sie recht“, kommentierte Ezri. „Die sind echt nützlich, wenn man seine Umgebung analysieren muss.“

„Nicht zwei gegen einen!“, sagte Bashir. „Es war ein ungeschickter Fehler. Ich wollte die Biosignaturen der Pilze scannen, nicht die Geologie der Höhle. Und ich war gerade dabei, einen großen Knotenpunkt genauer zu untersuchen.“

Kuumaarke zog und einige der Fasern zerrten an Bashir, doch er bewegte sich nicht. „Ich glaube nicht, dass ich Sie von hier aus erreichen kann“, sagte sie. „Die Chancen auf mein Siegesdessert verschlechtern sich.“

Ezri meldete sich wieder im Kommunikationskanal. „Sieht ganz so aus, Kuu. Transporter aktivieren in drei. Ich sehe Sie beide im Transporterraum.“

Dann lösten sich die Fasern um Bashirs Bein und er fiel hinunter.

„Was ist passiert?“, rief Ezri über die Kommunikation, als Kuumaarke aufschrie und zurückfiel. Bashir wedelte hilflos mit den Armen und schrie, bis sein Fall ein plötzliches Ende nahm und er nach 15 Metern in einen Tümpel voller Schlammwasser eintauchte.

„Julian? Julian!“, rief Ezri. „Transporterraum, haben Sie ihn erfasst? Biosignatu...“

Bashir unterbrach den Satz: „Mir geht es gut. Etwas Schlamm hat meinen Fall gebremst. Es ist ... ähm ... es läuft in meinen Anzug, ich werde ein wenig nass.“

Ezri sagte knapp: „Keine Ausreden mehr, Transporterraum. Holt Sie hoch. Jetzt.“

Bashir und Kuumaarke glitzerten und verschwanden, und erschienen in der warm beleuchteten Aventine. Der junge Mann an der Transportersteuerung arbeitete wie wild und errötete, als Kuumaarke sich zu Bashir herunterbeugte, um ihm aufzuhelfen. „Verzeihung, Sir“, sagte er nervös. Ich musste noch nie jemanden aus der Bewegung heraus transportieren, ich konnte Sie nicht richtig erfassen, bis Sie ... ähm ... am Boden waren.“

Bashir stand auf und winkte die Entschuldigung des jungen Manns ab. „Kein Problem. Alles in Ordnung, denke ich, abgesehen von etwas Schlamm.“ Er öffnete seinen Helm und lehnte sich vorwärts, wodurch ein kleines Rinnsal an Schlammwasser über seinen Anzug lief.

Kuumaarke löste ebenfalls ihren Helm. Der Transportertechniker stand nervös herum und wusste nicht, ob er seinen Posten verlassen sollte.

Mit einem Zischen öffnete sich die Tür zum Transporterraum und Ezri trat ein. Der Transportertechniker sah etwas bleich aus und stand still, doch der Captain hatte keine Zeit für ihn. Sie lief umgehend auf das Transporterpad und nahm Bashirs Arm.

„Julian, was haben Sie sich dabei gedacht“, fragte sie streng. „Sie hätten sich das Genick brechen können. Oder infiziert werden können. Oder was sonst noch alles.“

„Ich weiß, ich weiß“, sagte Bashir beschämt. „Sie haben recht. Ich habe mich etwas ... hinreißen lassen, das ist alles. Mykologie ist nicht mein Fachgebiet, doch wir sind in letzter Zeit auf so viele seltsame Pilze gestoßen – die Elachi, der Imaga-Megapilz, der Ketracel-Vorläufer – dass ich mich in die Kategorisierung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede gestürzt habe.“

Ezri nahm sanft Bashirs Arm und führte ihn vom Transporterpad herunter. „Doktoren, die sich auf Pilze stürzen, nehmen ein böses Ende“, ermahnte sie ihn. „Ich erinnere mich an einen Aufsatz aus dem 23. Jahrhundert von ... Stamen? Stanton? Ich weiß nicht mehr genau. Er war davon überzeugt, dass ein Pilz ein riesiges multidimensionales Netzwerk errichtet hatte. Etwas verrückt, denke ich.“

„Nun ...֧“ sagte Bashir nachdenklich. „Pilze formen unterirdische Myzel-Verbindungen, die kilometerlang werden können. Und das sind nur die terranischen Exemplare. Einige der extraterrestrischen Megapilze haben massive Kolonien, die sich über Planeten ausstrecken. Und mit den Elachi haben wir Pilze mit einer Art Bewusstsein! Obwohl wir noch nicht wissen, ob dies ein unterdrücktes Bewusstsein des Wirtes oder ein ruhendes Bewusstsein des Myzels ist, wenn es jemanden infiziert.“

Kuumaarke folgte Bashir und sagte: „Ganz langsam, Doktor. Sie meinen doch nicht etwa, dass diese Pilze eine Art ... Computer sind?

„Nein, nicht so“, sagte Bashir und zog seine Handschuhe aus, wodurch noch mehr Schlammwasser zum Vorschau kam. „Auch wenn isolierte Pilzknoten genetische Informationen und biologisches Material durch ihr Netzwerk transportieren. Und sie reagieren auch auf evolutionäre Belastungen im gesamten verlinkten Organismus, wenn ein Bereich stimuliert wird. Und sie können über ihre Sporen mit anderen isolierten Pilzen interagieren, die sie auf vielfältige Weise verbreiten. So, ähm, in gewisser Weise, schätze ich schon.“

Kuumaarke schüttelte ihren Kopf, nachdem sie den Helm abgenommen hatte und sagte: „Also was bedeutet das?“

Ezri antwortete: „Julian bekommt Pilze im Kopf, wenn wir ihn nicht auf die Krankenstation bringen. Kommen Sie, Doktor, Zeit Patient zu spielen.“

„Sie wissen schon, dass Doktoren die schlimmsten Patienten sind“, sagte er mit einem Grinsen.

„Erinnern Sie mich nicht daran“, sagte Ezri und verdrehte ihre Augen. Die Besatzung der Aventine machte Platz, als ihr Captain das Paar zum Turbolift führte. „Großartiger Doktor, furchtbarer Patient. Toller Forscher, schrecklicher Berater. Guter Ehemann. Meistens, jedenfalls.“ Sie grinste ihn kurz an und rief zum Turbolift: „Krankenstation“.

Der Turbolift summte und bewegte sich leise durch das Schiff, während Bashir tropfte und Kuumaarke anmerkte: „Denken Sie wirklich, dass sie alle miteinander verwandt sind? Dass diese Pilze eine Art Verbindung ... aus der Vergangenheit haben ... durch die Verbreitung im Weltraum?“

Ezri verdrehte ihre Augen, doch Bashir sagte: „Es klingt nicht so absurd wie man zunächst annimmt. Bedenken Sie, dass viele Spezies der Menschen aufgrund der Bewahrer verwandt sind. Die Idee, dass andere Spezies in ähnlicher Weise verwandt sind und von einem gemeinsamen Organismus abstammen, ist nicht so abwegig.“

„Interessant“, antwortete Kuumaarke. „Das könnte auch auf viele andere Spezies der Galaxie zutreffen, die nicht dem menschlichen Abbild entsprechen, wie die Hur'q und die Tholianer.“

„In der Tat“, sagte Julian mit einem Grinsen. „Es könnte noch andere Proto-Spezies geben, die weit vor unserer Zeit als Vorläufer dienten. Eine reptile Spezies vielleicht, als Vorgänger der Saurianer und den Gorn. Ein pilzartiger Ursprung für die Elachi und viele andere Pilzformen, ob intelligent oder nicht.“

„Und dann gibt es noch die Fremden“, fügte Ezri hinzu. „Die wirklich Andersartigen, die sich jeder Kategorisierung entziehen, wie die Meduser. Vielleicht sind sie einer unabhängigen Evolution entsprungen, während die Humanoiden von den Bewahrern abstammen!“

„Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination“, antwortete Julian. „Einige Sporen sind so widerstandsfähig, dass sie selbst im Weltraum überleben können. Selbst ohne Bewusstsein ist es nicht unmöglich, dass etwas irgendwo aus den Tiefen der Galaxie von einem Planeten zum anderen gelangt.“

„In Ordnung, Doktor-Dichter, raus aus dem Anzug“, sagte Ezri, als sie die Krankenstation betraten. „Der Pilz ist Ihnen definitiv zu Kopf gestiegen. Ihre Fantasien werden immer ausgefallener.“

Bashir öffnete seinen Anzug und tropfte immer noch. Einer der Krankenwärter eilte schnell zu Kuumaarke und half ihr bei ihrem Anzug. „Aber mal im Ernst“, sagte Julian. „Es ist nicht so weit hergeholt. Stellen Sie sich einmal die Möglichkeiten vor. Berechnungen über große Entfernungen, sofort. Die Fähigkeit, unverzüglich auf Feedback oder Umgebungseinwirkungen zu reagieren. Die unheimlichen Handlungen auf Entfernungen, die die Vulkanier praktizieren, wäre genau die Form, die man von einem Myzel-Bewusstsein erwarten würde.“

Ezri kniete nieder und half Bashir, seine Stiefel auszuziehen. „Dieser alte Forschungsaufsatz hat das Gleiche gesagt, doch niemand konnte irgendwelche Fortschritte erzielen, sonst hätten wir mittlerweile sofortige Kommunikation.“

Bashir zögerte: „Nun, ... nur weil es damals niemand lösen konnte, heißt das nicht, dass wir jetzt nichts damit anfangen können. Immerhin gab es einmal eine Zeit, in der wir keinen Transwarp hatten. Oder einen Warpantrieb.“

Kuumaarke legte ihren Anzug ab und sagte: „Aber Doktor, ist das nicht gefährlich? Pilze haben die Gewohnheit, Lebensformen wie uns zu infizieren.“

„Es besteht immer ein kleines Risiko“, stimmte Bashir freundlich zu. „Sie dürfen das Ziel nicht aus den Augen lassen. Dies ist ein biologischer Verbindungsmechanismus. Der sein Bewusstsein an Raum und Zeit verbindet. Es ist fast wie die alten Chemieexperimente auf der Erde im 21. Jahrhundert, als man versuchte, die Gegenwart und das Hier zu erforschen. Zeit, Raum, Bewusstsein – wir verstehen kaum das menschliche Gehirn, doch vielleicht gibt uns ein nichtmenschliches Gehirn den Schlüssel für die Verbindungen. Und wer weiß, was wir dann finden werden?“

Ezri stand und winkte den Krankenwärter heran, der einen oberflächlichen Scan von Bashirs Vitalwerten vornahm. „Vielleicht finden Sie etwas, dass sie alle miteinander verbindet. In der Zwischenzeit haben Sie im Schlamm gespielt, werter Ehemann, und alles was Sie vorzeigen können sind nasse Socken.“

„Wir sind aus dem Schlamm entstiegen, liebe Ehefrau“, sagte Bashir mit einem Grinsen, „doch das hat uns nicht von den Sternen abgehalten.“

Jesse Heinig
Senior Game Designer
Star Trek Online

 

 

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