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Star Trek Online

Durch das Tal

Von Nevandon | Fr 16 Feb 2018 09:00:00 PST

Kurz vor der ultimativen Katastrophe kam der Iconianische Krieg zu einem jähen, unerwarteten Ende. In hunderten Welten starben Milliarden und die bedrohliche iconianische Kriegsmaschinerie stand vor der Erde. Die Föderation und ihre Alliierten waren kurz vor der Kapitulation. Aber gegen jede Wahrscheinlichkeit und Vernunft siegte die naive Hoffnung auf Frieden.

Die genauen Gründe für das Ende der iconianischen Angriffe waren unbekannt. Doch letzten Endes zählten die Gründe weniger als die Tatsache, dass wir noch da waren und den Morgen nach einer albtraumhaften Nacht erleben durften.

Die Schicksalswende lastete schwer auf jenen, die in der Zweiten Schlacht um die Erde, die auch als „Schlacht um Mitternacht“ – ein Verweis auf die Atomkriegsuhr des 20. Jahrhunderts – bekannt war. Die Schlacht forderte hunderte Schiffe und zehntausende Leben. Die Überlebenden, die jetzt zu den höchstdekoriertesten Offizieren der Sternenflotte, der Romulanischen Republik und der KVS zählten, sollten der jungen Allianz einen guten Start in die Nachkriegszeit ermöglichen.

Niemand war sich der Schwere dieser Verantwortung bewusster als Sternenflottencaptain Va'Kel Shon, der befehlshabende Offizier der U.S.S. Enterprise. „Es gibt einen alten Aenar-Fluch“, sagte er, während er in seinem Bereitschaftsraum Platz nahm. Die Farbe an den Wänden war noch nicht getrocknet und seine privaten Mitbringsel noch in den Umzugskisten. „Ich meine, dass Sie auf der Erde eine ähnliche Redensart haben: ‚Möge Ihr Weg Sie auf eine denkwürdige Reise führen.‘“

Er lächelte grimmig und nahm einen Schluck seines lauwarmen Kaffees. Er blickte aus dem Fenster, als eine Arbeitsbiene verbogenes Metall abtransportierte. „Natürlich haben wir bereits eine … denkwürdige Reise hinter uns.“

Das war eine Untertreibung. Die nicht ganz zwei Jahre alte Enterprise hatte an Einsätzen gegen den Wahren Weg, den Tal Shiar, die Elachi, die Undinen und die Iconianer teilgenommen … Bei ihrem letzten Gegner wäre sie beinahe vernichtet worden.

Jetzt schwebte sie im Marsorbit, befand sich im Trockendock und bereitete sich auf ihre Testfahrt nach den Überholungsarbeiten vor. „Wir haben zahlreiche Aufträge ausgeführt“, fuhr Shon fort, „aber unsere letzte Mission hätte uns fast vernichtet. Wir verloren … 700 Seelen, die Aquarius II, unsere Backbordgondel und den Hauptdeflektor … aber sie hat es ausgehalten. An einem Tag voller Desaster und Wunder hat sie überlebt.“

(FAST) VÖLLIG NEU

Ihr Schwesterschiff, die U.S.S. Yorktown, schwebte nur knapp über ihr und es wurde ähnlich emsig an ihr gearbeitet. Die Yorktown traf es sogar härter als die Enterprise. Die Admiralität schrieb sie nach der Schlacht bereits ab. Techniker der Sternenflotte und das Advanced Starship Design Bureau (ASDB) wollten sie jedoch nicht aufgeben. Sie entwarfen einen ambitionierten Plan, um die Yorktown wiederaufzubauen. Dabei sollten die Erkenntnisse, die in den vergangenen 18 Monaten unter großen Verlusten gewonnen wurden, umgesetzt werden.

Das Ergebnis sollte das Führungsschiff einer neuen Klasse werden. Wie die Überarbeitungsprogramme der Constitution- und später der Excelsior-Klasse des 23. Jahrhunderts, sah die Yorktown ihrer Ursprungsform ähnlich, aber alle Schlüsselsysteme wurden ersetzt. Auch wenn die Enterprise weniger stark zerstört wurde als ihr Schwesterschiff, stimmte die Admiralität dem Vorhaben zu, sie der gleichen Reparatur- und Verbesserungsprozedur zu unterziehen wie die Yorktown. Während die Enterprise auf dem Papier sie selbst blieb, erhielt die Yorktown bei ihrer zweiten Taufe eine neue Registrierungsnummer.

Die überlebenden Besatzungsmitglieder beider Schiffe waren maßgeblich an der Ausarbeitung der neuen Klassen beteiligt. „Zwar konnten wir sie kaum in ihrer originalen Version kennenlernen“, erinnerte sich Shon, während er mir einen holographischen Vergleich der alten und der neuen Enterprises vorstellte, „aber wir bemerkten Mängel im Block-I-Design. Ihr Fokus auf die Überlebensfähigkeit und Flaggschiffoperationen beschränkte ihre Flexibilität und somit die Einsatzmöglichkeiten, die ein Sternenkreuzer besitzen sollte.“

„In den wenigen ‚ruhigen‘ Aufträgen, die wir ausführten, wünschte ich mir einen vielseitigeren Deflektorschild, spezialisiertere Feldprojektoren und genauere Sensoren. Das alles – und noch mehr – erhielten wir mit der Überarbeitung. Zudem gab es auch noch einen größeren Antrieb, Verteidigungsverbesserungen und eine verbesserte Automatisierung.“

DAS SCHICKSAL

Die Automatisierung war eine der Schlüsselkomponenten der überarbeiteten Yorktown-Klasse und der sechsten Generation des Raumschiffdesigns der Sternenflotte. Während die überarbeitete Enterprise eine optimale Besatzung von 2.100 Mitgliedern fasst, kann sie auch mit gerade einmal 900 Besatzungsmitgliedern Einsätze durchführen. „Das ist auch sehr gut so“, erklärte Shon, „denn nach allem, was die Föderation durchgemacht hat, wird es beinahe ein Jahrhundert dauern, um die Anzahl der Sternenflottenmitglieder wieder auf den Stand vor dem Krieg zu bringen.“

Tatsächlich wurden sämtlichen Schiffen viel weniger Besatzungsmitglieder zugewiesen als vor dem Krieg. „Das führte für die Flotte zu einigen Problemen in den jüngsten Auseinandersetzungen mit den Tzenkethi“, gab Shon zu, „aber wenn wir eine Herausforderung wie die Iconianer überstehen, dann bekommen wir auch das hin.“

Nach unserem ersten Gespräch begannen Shon und ich mit unserer Tour durch das Schiff. Er hielt neben der Tür des Bereitschaftsraums an und zeigte auf eine kleine Bronzetafel neben dem Eingang, die einzige Dekoration, die es bislang an die Wand geschafft hatte.

Auf ihr stand: „Das Schicksal beschützt Narren, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise.“

Shon lächelte, während ich die Aufschrift las. „Admiral Riker hat sie mir nach der Schlacht persönlich überreicht. Er verriet mir, dass er das zu seinem Captain sagte, als die Enterprise-D Iconia entdeckte. Das Überleben des Treffens mit den Iconianern dieses Schiffes stellte für ihn eine ‚Symmetrie des Schicksals‘ dar und das amüsierte ihn.“

Während wir unsere Schiffsbesichtigung durchführten, war es offensichtlich, dass die Enterprise schnellstmöglich wieder ihren Dienst aufnehmen sollte. Zwar wurde erwartet, dass sie mit weit weniger als der optimalen Besatzungszahl in den Dienst gehen würde, aber jedes Deck war voller Besatzungsmitglieder und Werftarbeiter.

„Theoretisch sind wir startklar“, sagte Shon, als wir den Maschinenraum verließen, „aber wegen der zahlreichen schnell installierten Neuerungen führt das ASDB viele Systemchecks vor Ort durch, bevor wir uns nächste Woche auf den Probeflug begeben können.“

WAHRE HELDEN

Wir trafen auf zwei Techniker, die mit isolinearen Schaltkreisen und Leitungen beschäftigt waren. „Wie geht es voran, Lieutenant Whetu? Ich hoffe, dass Mr. O'Brien Ihnen das Leben nicht zu schwer macht.“

Die beiden Techniker standen auf und sahen Shon überrascht und etwas besorgt an. Sie wirkten, als hätte man sie an der Süßigkeitenkiste im Elternhaus erwischt.

„Sir! Nein, Sir“, antwortete Whetu. Sie errötete leicht und wischte den Tropfen bioneurales Gel, der an ihrer Hand klebte, an ihrer Arbeitsuniform ab. „Das ASDB konnte mehrere der von der Besatzung eingebrachten Vorschläge bezüglich der Grunddaten für die Yorktown und für die Enterprise umsetzen.“

„Hervorragend“, entgegnete der Captain lächelnd. Lieutenant Whetu und Fähnrich Elyos waren Werftarbeiter, deren technisches Wissen und schnelle Auffassungsgabe ihnen eine Reihe unterschiedlicher Belobigungen einbrachten. Als wir wieder unter uns waren erklärte Shon mir, dass er froh war, dass die beiden Techniker am Schiff arbeiteten. „Wir brauchen genau diese Art von Einfallsreichtum, wenn wir die Flotte so schnell wie möglich wiederaufbauen möchten“, ergänzte er.

Wie auf ein Stichwort piepte Shons Kommunikator. „Brücke an Captain.“

„Shon hört“, antwortete er und sah mich vielsagend an. Offenbar hatte er keinen Ruf der Brücke erwartet und seine Antennen richteten sich auf, während er gespannt wartete.

„Sie kommen besser zu uns, Sir. Wir haben ein dringendes Allianz-Kommunikee erhalten, das mich etwas überfordert. Es besagt, dass die … Hur'q … Deep Space Nine angreifen.“

„Ein weiteres denkwürdiges Abenteuer“, murmelte Shon zu sich. Er bat um Entschuldigung dafür, dass der Rundgang so kurz ausgefallen war und beauftragte ein Besatzungsmitglied damit, mich zum nächsten Transporterraum zu begleiten. Er selbst eilte in die entgegengesetzte Richtung zur Brücke. Noch bevor ich ihn aus den Augen verlor, hörte ich ihn über die Schiffslautsprecher:

„Achtung! Hier spricht der Captain. Ich habe gerade erfahren, dass eine unbekannte feindliche Streitmacht Deep Space Nine angegriffen hat. Die Station hat schweren Schaden genommen.“

„Wir sind eines der wenigen Hauptschiffe mit einem Slipstream-Antrieb, die schnell genug dort sein können. Leider können wir nicht warten, bis das gesamte Werftpersonal das Schiff verlassen hat, aber die Sektionsoffiziere werden die Evakuierung des Personals organisieren, das sich nahe genug am Transporterraum befinden.“

„An alle, die mit uns kommen müssen: Seien Sie versichert, dass wir nicht die erste Enterprise sind, die von der Werft direkt in einen Einsatz startet. Es ist nicht einmal das erste Mal, dass dieses Schiff an der Verteidigung von Deep Space Nine gegen einen unerwarteten Feind teilnimmt.“

„Als Offiziere der Sternenflotte werden wir alles Nötige tun, um die Unschuldigen zu beschützen. Ich weiß, dass jeder von Ihnen das Zeug dazu hat, dieses Schiff ins Gefecht zu begleiten und dafür zu sorgen, dass es in einem Stück zurückkehrt. Wir starten in 15 Minuten. Shon Ende.“

Ich erreichte den Transporterraum und wartete auf einige Werftarbeiter, die das Schiff mit mir verlassen sollten. Als sie ankamen betraten sie nervös das Pad. Sie konnten es nicht erwarten, das Schiff zu verlassen. Gleichzeitig waren sie besorgt um die Kollegen, die mit dem Schiff, das noch nicht vollkommen bereit war, in die Schlacht ziehen mussten. Als der zylinderförmige Raum sich in einen schimmernden blauen Nebel auflöste fragte ich mich, was die Laune des Schicksals dieses Mal für die Enterprise bereithalten würde.

Ich musste an Aufnahmen aus der Zweiten Schlacht um die Erde denken. Als die Schiffe der Allianz sich formierten, um einen letzten Versuch zur Abwehr des Iconianer-Vorstoßes zu starten, zitierte Shon ein altes Gedicht von der Erde.

Vorwärts; sie fragen und zagen nicht,
Vorwärts; sie wanken und schwanken nicht,
Vorwärts, gehorchen ist einzige Pflicht,
Ins Todesthal, In voller Zahl, Reiten die Sechshundert.

Die Enterprise überlebte ihren Ritt durch das Tal damals. Ich wusste, dass sie es erneut schaffen würde.

 

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