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Star Trek Online

Ein vertrauter Feind

Von Nevandon | Do 09 Jun 2016 07:00:00 PDT

„Sir, wir kommen im Stameris-System an. Die temporale Signatur scheint zum dritten Planeten zu führen.“ Der Lukari-Steuermann wandte sich seinem Captain zu und fuhr fort: „Temporale Tarnung aktiv und stabil. Willkommen im 22. Jahrhundert.“

Captain Istra saß stolz auf ihrem Stuhl. Selbst jetzt noch war es eher ungewöhnlich, dass eine Ferengi-Frau es zum Temporalen Agenten brachte, vom Kommando über ein Schiff der Wells-Klasse ganz zu schweigen. „Vielen Dank, Dareun. Auf eine normale Umlaufbahn, bitte.“ sagte sie, und fügte hinzu: „Es muss Archer sein. Es ist immer Archer.“

Dareun drehte sich wieder seinem Captain zu. „Außer natürlich, wenn es Kirk oder Janeway ist.“

Mit einem Grinsen wandte sich Istra der Wissenschaftsstation zu, Zurück zum aktuellen Auftrag.

„Initiieren Sie Passivscans der Oberfläche.“ sagte Istra zu Commander Mosaa, ihrem letheanischen Wissenschaftsoffizier.

„Scan läuft“ antwortete Mosaa „Mehrere Siedlungen, viele verschiedene Lebenszeichen ... jedoch vorwiegend von Ferengi.“

„Scannen Sie nach Na'kuhl-Lebenszeichen“, sagte Istra. „Maximale Intensität, damit wir eventuelle Störeffekte überwinden.“

„Captain, darf ich Sie daran erinnern, dass ein Scan mit maximaler Intensität von den Bewohnern bemerkt werden dürfte?“

Istra überlegte für einen Moment. Wenn man ihr Signal bemerkte, würde dies zu vielen weiteren Fragen führen, die sie nicht beantworten wollte.

„Nun gut. Geben Sie der Technikabteilung die Anweisung, ein Shuttle für eine Infiltration ins 23. Jahrhundert bereitzumachen.  Ich werde in der Krankenstation sein.“

„Stimmt etwas nicht, Captain?“

„Es ist alles in Ordnung. Ich brauche nur einen chirurgischen Eingriff.“

„Eine Operation, Captain? Aber ... Sie sehen doch aus wie ein Ferengi.“

Istra grinste ihren Steuermann an. „Ja, allerdings sehe ich auch wie ein weiblicher Ferengi aus. Und zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte waren weibliche Ferengi in ihren Rechten sehr eingeschränkt. Es wäre mir nicht gestattet, Kleidung zu tragen, oder mich mit männlichen Ferengi außerhalb meiner Familie zu unterhalten.“

Dareuns Gesichtsausdruck war für sie unbezahlbar, als er von Schock über Unbehagen zu Abneigung wechselte. Einem Lukari aus dem 31. Jahrhundert musste die kulturellen Gepflogenheiten der Ferengi des 22. Jahrhunderts unglaublich barbarisch vorkommen.

„Captain!“, unterbrach Mosaa sie. „Ich muss protestieren. Gemäß dem Protokoll müssen auf einer Außenmission mindestens zwei Besatzungsmitglieder anwesend sein. Und vorzugsweise sollte das nicht der Captain sein.“

„Wie steht es mit Ihrem Alt-Ferengi, Mosaa?“

Mosaas Hände zuckten leicht auf der Konsole, seine normalerweise unerschütterliche Ruhe wurde mit seinem Unvermögen in dieser Angelegenheit konfrontiert.  „Es ist sogar noch schlechter als mein modernes Ferengi.“

„Zweifelsfrei wäre es hilfreich, einen Telepathen auf dieser Mission dabei zu haben, jedoch würde ein Letheaner, wie viele andere Spezies, Misstrauen erwecken.“ Selbst ein Lukari, Dareun, also regen Sie sich nicht auf. Aber sie können mich von hier aus im Auge behalten.“

Mosaa nickte. Istra spürte, dass er verärgert war, auch wenn er sich dies nicht anmerken ließ. „Sie übernehmen die Brücke.”

* * *

Istra sah den Mond an, der auf dem Bildschirm erschien. Es langweilte sie bereits, an ihrem Dialekt zu arbeiten.

„Logbuch des Captain, Nachtrag. Das Schlimmste an der Arbeit als Temporale Agentin ist es, dass sich niemand daran erinnert, wenn man seine Aufgaben gut erledigt. Nur wenn es schief läuft, erinnert sich die Geschichte. Nun, immerhin ...“

Ein eingehender Anruf vom Mond unterbrach sie. „Was wollen Sie?“, fragte sie ruppig ein Hafenoffizier der Ferengi.

„Ich bin hier, um zu handeln“, antwortete Istra.

„Willkommen auf Krava, der ersten Stadt von Stemeris“, sagte der Hafenoffizier und fuhr fort: „Die Landegebühr beträgt drei Streifen goldgepresstes Latinum. Die Frachtkontrolle kostet weitere zwei Streifen. Und dann wären da noch verschiedene andere Gebühren für Import, Export und Transaktionen. Wir übermitteln Ihnen jetzt die Preisliste.

„Ich brauche keine Frachtkontrolle, ich bin hier, um mit Informationen zu handeln.“

„Umso dringender scheint mir eine Frachtkontrolle angebracht“, erwiderte der Offizier mit einem breiten Grinsen. „Wir müssen Ihren Mangel an Fracht bestätigen.“ Wir möchten vermeiden, dass gefährliche Materialien oder Schmuggelware in unsere Siedlung kommt.“

„Sie möchten sicher auch nicht die Möglichkeit verpassen, meine Besitztümer zu beschlagnahmen oder sich eine weitere Möglichkeit auszudenken, mich um mein Latinum zu bringen.“

„Natürlich. Ich bin schließlich ein treuer Anhänger der Neunten Erwerbsregel“, sagte der Hafenoffizier mit einem noch breiteren Grinsen. „Sie haben die Freigabe für Landeplatz 4.“

                                * * *

Sie schritt durch die engen Gassen der Siedlung, bahnte sich ihren Weg durch die Verkaufsstände und Auslagen und ignorierte dabei das Stimmengewirr der Verkäufer. Sie bog um eine Ecke und fand sich plötzlich auf einem der Sklavenmärkte der Stadt wieder. Sie fühlte Übelkeit emporsteigen. Ihr Volk war auch zu ihrer Zeit noch habgierig, jedoch hatten neunhundert Jahre des Kontakts mit der Föderation die nackte Gier zu einer Art soziokulturellem Handelsritual abgeschwächt. Zumindest war die Sklaverei inzwischen verboten und die Rechte der Frauen hatten sich denen der Männer weitgehend angeglichen.

Als sie nun jedoch die die Gesichter der nackten Ferengi-Frauen sah, leere Blicke, die jegliche Intelligenz verbargen, um nicht als Störenfried zu gelten, fühlte sie Scham in sich aufsteigen.

Aus den Augenwinkeln sah sie etwas Rotes um die Ecke biegen. Sie folgte und öffnete verstohlen ihren Tricorder. Das Signal war schwach, sicher aufgrund einer Art Tarnung, aber doch war es eindeutig. Na'kuhl-Lebenszeichen. Sie hatte ihr Ziel gefunden.

Aber sie verlor das Ziel wieder im Gewirr der engen Gassen, in denen es von Verkäufern und Kunden wimmelte.

Sie fand das Signal erneut, anscheinend hatte es in einem Hinterhof-Markt angehalten, der aus nicht viel mehr dann ein paar vergessenen Ständen bestand, die mit apathischen Ferengi besetzt waren.

Und da war sie: Eine Assassine der Na'kuhl, im Gespräch mit zwei Ferengi.

„Wir können Ihnen unmöglich so viel für Ihre Information bezahlen“, krächzte einer der Ferengi. „Wie können wir wissen, ob sie stimmen?“

Die Na'kuhl seufzte, sichtlich verärgert und mit der Absicht, diese Transaktion schnell hinter sich zu bringen.

„Nun gut. Die Hälfte jetzt, die andere Hälfte beim Abschluss.

„Ein Viertel jetzt, und nicht mehr.“

„Einverstanden.”

Die Na'kuhl-Frau übergab eine Art Chip.

„Verdammt!“, dachte Istra. „So viel zu einem dezenten Vorgehen.“ Als sie ihren Phaser zog, blickte einer der Ferengi in ihre Richtung und kreischte alarmiert, als sie ihre Waffe auf die Na'kuhl-Frau richtete und schoss.

Der Strahl verpasste die aufgeschreckte Na'kuhl nur knapp, die mit blitzschnellen Reflexen auswich. Aber sie ließ den Chip zu Füßen eines der Ferengi fallen.

„Verschwinden wir von hier!“, rief der Ferengi mit Panik in der Stimme. „Er will unser Latinum rauben!“

Der näher stehende Ferengi griff sich den Chip, während sein Begleiter ein Gerät aktivierte, woraufhin sich beide dematerialisierten.

Istra ging mit dem Phaser in der Hand auf die Na'kuhl-Frau zu.

„Sie kommen zu spät“, sagte die Frau mit einem süffisanten Grinsen. „Die Ferengi-Behörden sind bereits auf dem Weg zu uns, und von Dieben halten sie hier nicht viel.“

Ein Lichtstrahl blitzte aus der Dunkelheit auf und betäubte Istra. Ihr Phaser entglitt ihren erstarrten Händen. Die Na'kuhl-Frau lief bitter lachend weg.

* * *

Als Istra wieder zu sich kam, befand sie sich in der Krankenstation. Tralix, der talaxianische Schiffsarzt, beugte sich mit einem Hypospray in der Hand über sie. Mosaa stand neben ihm. Die meisten Leute waren nicht in der Lage, Gesichtsausdrücke der Letheaner lesen zu können, jedoch kannte Istra Mosaa schon sehr lange und wusste, dass er besorgt war.

„Was ist passiert?“, fragte sie.

„Sie wurden von einem unbekannten Angreifer attackiert und verloren dabei das Bewusstsein.“, antwortete Mosaa. „Wir haben Sie auf die Krankenstation gebeamt.“ Dareun holt das Shuttle.“

„Temporaler Status?“, fragte sie, während sie aufstand.

„Schlechte Neuigkeiten“, antwortete ihr Mosaa, während sie zum Turbolift gingen. „Die Proto-historischen Berichte deuten darauf hin, dass die Ferengi nach ihrer Ankunft die NX-01 Enterprise komplett ausrauben werden, inklusive der weiblichen Besatzungsmitglieder.“ Das wird die Entwicklung der Sternenflotte zurückwerfen und Archers Auswirkungen auf den Temporalen Kalten Krieg beeinflussen ... mit katastrophalen Folgen.“

„Brücke.“, sagte Istra, als sie den Lift betrat. „Also gut, Mosaa ... welche Optionen haben wir?“

„Die Mannschaft der Enterprise ist sehr kompetent. Wenn wir sie ein wenig unterstützen, könnten sie den Angriff der Ferengi abwehren“, sagte Mosaa. „Unser Schiff ist schneller als ihres ... aber wir wissen nicht, wohin sie unterwegs sind.“

Istra überlegte noch, als sie die Brücke betraten. „Sobald Dareun wieder zurück ist, setzen Sie einen Kurs auf die letzte bekannte Position der Enterprise.“

„Captain“, sagte Mosaa. „Wir werden zu spät kommen.“

„Ich habe einen Plan“, sagte Istra. „Wenn wir den Plan der Ferengi kennen, werde ich in der Zeit zurückreisen und ihn verhindern.“

„Was ist mit der Temporalen Psychose?“, fragte Mosaa.

„Ich fürchte, dass wir dieses Risiko eingehen müssen.“

„Captain, es gibt noch eine weitere Komplikation“, wandte Mosaa ein. „Der erste offizielle Kontakt mit den Ferengi wird erst im 24. Jahrhundert sein.“

Istra seufzte. „Toll. Ich muss also nicht nur die Pläne der Ferengi durchkreuzen, sondern außerdem sicherstellen, dass die Enterprise niemals herausfindet, wer sie angegriffen hat?“

Ich schätze, das ist der Grund, warum man Sie mit den großen Latinum-Barren bezahlt.“

Istra ignorierte seinen Scherz. „Wir hatten schon schlimmere Probleme. Was mir Sorgen macht ist die Frage, wer auf der Oberfläche auf mich geschossen hat.“

                * * *

Istra fühlte, wie ihr schwindelig wurde, gefolgt von einem Déjà-Vu-Gefühl. Dareun, ihr treuer Lukari-Steuermann, wandte sich ihr besorgt zu und fragte: „Alles in Ordnung, Istra?“

„Ja, mir war nur einen Moment lang schwindelig“, antwortete Istra. „Aber jetzt ist alles in Ordnung.“

„Das ist gut. Wir werden im Büro der Admiralin erwartet.“

Sie gingen weiter durch die Gänge von Neu Khitomer und betraten schließlich das Büro von Admiralin Darrar.

Admiralin Darrar war eine Orionerin, die ihr Haar in einem ordentlichen Knoten zusammengebunden hatte. Sie sah ziemlich müde aus, jedoch erhellte sich ihre Miene ein wenig, als sie eintraten.

„Bitte setzen Sie sich.“

„Melde mich zum Dienst, Admiral“, sagte Istra. „Wir freuen uns alle schon sehr auf unseren ersten Einsatz.“

Die Orionerin sah für einen Moment lang nachdenklich aus. „Eigentlich ist dies Ihr 43. Einsatz.“

„Wie bitte?“, fragte Istra.

„Ganz recht, wir haben Sie bereits 42 Mal in einen Einsatz geschickt.“

„Aber ... ich habe keinerlei Erinnerungen daran!“

„Es gab auf Ihrer letzten Mission einen Vorfall.“, sagte Darrar. „Wir mussten Sie aus dem Zeitfluss zurückziehen, bevor er passierte.“

„Ein Vorfall?“

„Ja, anscheinend hat etwas ihre Mission gestört und eine Temporale Psychose ausgelöst.“

„Eine Temporale Psychose?“, fragte Istra und fuhr fort: „Aber wie können Sie mich dann erneut als Agent einsetzen?“

Wir haben Ihnen ein Mittel verabreicht, dass einige der Effekte vermeiden sollte. Allerdings werden Sie Ihre Mission schnell abschließen müssen.“

„Ich verstehe. Und was ist meine Mission?“

Die Admiralin brachte normalerweise nichts aus der Ruhe, doch diese Frage schien ihr unangenehm zu sein. „Captain, Ihre Mission besteht darin, dass Sie sich selbst verhaften müssen.“

Istra sah die Admiralin sprachlos und ungläubig an.

„Ich denke, Sie werden mir darin zustimmen, dass Sie für diese Aufgabe besonders geeignet sind.“

 

Jaddua Ross
Content Designer
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