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Star Trek Online

„Reinheit“

Von Nevandon | Mo 23 Mai 2016 09:00:00 PDT

 Tag 1

„Was zur Hölle ist das?!“

Ein Mann in einem Gefechtspanzer blinzelte durch den Rauch in das Schiffswrack hinein, als einer seiner Kameraden ein helles Licht auf ihr Zielobjekt richtete – ein blasser, haarloser Mann in einer Art Fliegeranzug, der aus mehreren Wunden goldenes Blut verlor.

„Muss sich um eine neue Art von Augment handeln.“, murmelte ein anderer Soldat, während er seine Waffe auf die bewusstlose Gestalt hielt. „Könnte einer von Singhs neuen Freaks sein. Der Colonel wird ihn auf jeden Fall sehen wollen.“

„Sieht aus wie ein verdammter Vampir oder sowas“, sagte der Mann mit dem Licht. „Wie nennt man es, Nosferatu? Irgend sowas.“

„Oh Herr“, antwortete der andere Soldat mit einem Augenrollen. „Das ist nicht Dracula, Private. Nun geht schon und holt euch das verdammte Ding, bevor seine Freunde auftauchen ... oder was auch immer die Explosion des Schiffs überlebt hat.“

 

Tag 3

„Willkommen zurück“, sagte eine tiefe Stimme. „Ich dachte schon, du würdest diese Welt verlassen, aber da bist du ja.“

Der Agent richtete sich auf, seine roten Augen blinzelten als sie sich an das helle, fluoreszierende Licht anpassten, das in seine Zelle schien. Ein großer und kräftiger männlicher Mensch starrte ihn aus einer anderen Zelle an. Seine Augen waren fast so dunkel wie sein rabenschwarzer Bart.

„Ja“, sagte der Agent zu seinem benachbarten Gefangenen. „Aber ich weiß nicht, wo ich hier bin.“

Der andere Mann lächelte und zeigte einige seiner fehlenden oder gebrochenen Zähne. „Hier werden viele unglückliche Staatsfeinde zum Sterben hingebracht“, sagte er. „Oh, aber nicht sehr schnell, versteht sich. Nicht, bis unsere Gäste so viel erfahren haben wie sie können.“

„Ah“, sagte der Agent mit einem breiten Lächeln. „Ich schätze, sie werden Folter, Drogen und andere primitive Zwangsmittel einsetzen, um dieses Wissen zu erhalten.“

„Das ist gewiss, mein Freund. Ich wünschte, es wäre nicht so.“

„Sie sollen es versuchen. Ich wurde ausgebildet, um Folter und Informationsentnahmen zu widerstehen, die noch nicht einmal erfunden sind.“

Das Lächeln des Menschen verschwand und er schüttelte seinen Kopf. „Diese Männer besitzen ein einzigartiges Talent dafür, Schmerzen zuzufügen. Wenn du ihren Methoden widerstehst, werden sie vielleicht eine erfinden, gegen die du nicht ausgebildet wurdest. Und an jenem Tag wirst du hoffentlich stark genug sein, diese zu überstehen.“

Der Agent dachte für einen Moment darüber nach. Der Mensch könnte recht haben. Diese Ära war bekannt für ihre Brutalität und Grausamkeit.

„Du scheinst in dieser Angelegenheit gut informiert zu sein“, sagte der Agent. „Wie nennen sie dich, Soldat?“

„Mein Name ist Ajai. Ich bin ein Diener des großen Khan. Und du bist?“

„Mein Name ist Vrell“, sagte der Agent. „Ich diene zu Ehren von Na'kuhl.“

„Na'kuhl? Wo ist dieser Ort?“, fragte Ajai.

„Nicht auf dieser Erde“, sagte Vrell mit einem Grinsen. „Er umkreist einen Stern, den ihr in eurem Himmel kaum sehen werdet.“

„Dann bist du kein Augment oder Mutation. Du bist ... außerirdisch.“

„Ja. Du scheinst nicht sehr schockiert zu sein.“

Ajai lachte, ein schallendes Gelächter, das den ganzen Zellenblock erschütterte. „Mein Freund, ich bin ein Augment des großen Khan-Designs. Meine Stärke, meine Geschwindigkeit, meine Intelligenz ... all diese übertreffen einen gewöhnlichen Menschen. Zur Zeit meines Großvaters waren solche Dinge unvorstellbar, und dennoch. Hier bin ich – ein wandelndes Wunder. Warum sollte ich in Frage stellen, dass ein Mann aus dem Weltraum hierher kommen könnte?“

„In der Tat. Schade, dass deine Sichtweise nicht für alle gilt.“

„Wohl wahr. Und dieses Na'kuhl, ist es ein schöner Ort?“

„Es ist karg und kalt, ein Ödland, das keinen Lebensraum bietet. Wir leben unter der Oberfläche, eingeengt in künstlichen Wohnräumen und klammern uns an unsere Existenz.“

„Aber es ist unsere Heimat.“

„Ja. Es ist meine Heimat und ich würde dafür sterben.“

Ajai nickte traurig. „Du bekommst diese Chance vielleicht früher als es dir lieb ist.“

 

Tag 8

Vrell öffnete langsam sein verbliebenes Auge und fand sich wieder zurück in seiner Zelle.

„Der Mann von den Sternen kehrt zurück“, sagte Ajai aus seiner Zelle. „Er sieht mitgenommen aus.“

Der Na'kuhl zwang sich auf, trotz der stechenden Schmerzen, die seinen Körper quälten, und betrachtete seinen benachbarten Gefangenen. „Sie haben deinen Bart abgenommen. Warum haben sie deinen Bart abgenommen?

„Ihnen haben meine Antworten auf ihre Fragen nicht gefallen“, sagte Ajai. „Ich glaube, ich habe einen Nerv bei dem Kleinen getroffen ... Cooley? Cooper. Ich kann die beiden nicht unterscheiden.“

„Cooley ist der mit der großen Nase. Cooper ist der Dummkopf mit einer Augenbraue.“

„Wenn du es sagst“, antwortete Ajai mit einem Grinsen. „Dann war es Cooper, der sich beleidigt fühlte und mir meinen prachtvollen Bart abnahm. Ein Verbrechen, das ich hoffentlich eines Tages rächen werde.“

„Die Liste der zu rächenden Verbrechen wird recht lang“, sagte Vrell. „Ich schlage ein Bündnis vor, wenn es zum Tag der Abrechnung kommen wird. Ansonsten werden wir dem Alter erliegen, bevor wir fertig sind.“

Ajai blinzelte und erfüllte den Raum mit seinem schallenden Gelächter.

„Einverstanden! Ein überaus solider Plan, Sir. Und mit wem sollen wir anfangen?“

„Ich werde mir Cooley vornehmen. Er schuldet mir ein Auge.“

 

Tag 11

Ajai ist nicht zurückgekehrt. Vrell dachte, er wäre nun der Einzige in seinem Zellenblock. Ein weiteres Verbrechen für die sehr lange Liste, sollte dies der Fall sein.

Er dachte über seine Mission nach. Wie er ausgewählt wurde, zu dieser Zeit und diesem Ort zurückzukehren, um den Vorfahren eines Zeitagenten zu finden, zu isolieren und auszuschalten. Wie sein Commander ihm erzählt hat, dass der Aufruhr der Eugenischen Kriege ihn mit all der nötigen Deckung für das Erreichen seiner Ziele versorgen würde, und wie primitiv die menschliche Technologie dieser Ära wäre.

Sein Schiff? Unsichtbar für diese Provinzmischlinge! Seine Waffen? In jeder Hinsicht überlegen!

Und trotzdem, mit dem Versagen seiner Energiesysteme nach einem temporalen Sprung war sein nun sichtbares (und verwundbares) Schiff von den primitiven Abwehrsystemen abgeschossen worden. Nach seiner Bruchlandung wurde er gefangen genommen, bevor er einen einzigen Schuss mit seinen überlegenen Waffen abgeben konnte.

Verdammte Commanders. Vrell hatte ein neues Ziel – Colonel Phillip Green.

Green war der Architekt seines Schmerzes und Leidens, und der Anführer seiner menschlichen Unterdrücker. Er war ein bösartiger, verräterischer Fanatiker, der die Litanei der genetischen Reinheit predigte und zur vollständigen Auslöschung aller anderen aufrief. Vrells Gesicht würde das Letzte sein, auf das Green seine Augen werfen würde.

Seine Gedanken wurden durch die Ankunft zweier Wachen und einem bewusstlosen Ajai unterbrochen. Sie warfen ihn rücksichtslos in seine Zelle und verschlossen die Tür.

„Du bist der Nächste, Dracula“, sagte einer der Wachen und näherte sich seiner Zellentür.

„Gut“, spottete Vrell. „Ich dachte schon, ihr inzüchtigen Typen hättet mich vergessen.“

 

Tag 13

Eine Reihe von Explosionen rüttelte Vrell aus seinem Schlaf. Die Lichter verdunkelten sich und Teile der Decke fielen herunter. Nebenan war Ajai bereits auf den Beinen und schaute durch das einzige Fenster in seiner Zelle.

„Ist es möglich“, sagte Vrell als er seinen verwundeten Körper aufrichtete. „Gibt es Leute da draußen in der Welt, die diese Mischlinge mehr hassen als wir? Leute mit Bomben und den Willen, sie einzusetzen?“

„Sieht ganz danach aus“, rief Ajai aus seiner Zelle. „Bomben, jede Menge Bomben.“

Wie aufs Stichwort erschütterte eine weitere Serie von Explosionen das Gefängnis. Wieder einmal flackerten die Lichter ... und gingen aus. Wenig später gingen die roten Notlichter an und der Klang von Alarmsirenen füllte den Raum. Ajai drehte sich mit einem breiten Lächeln zu Vrell.

„Mach dich bereit“, sagte er. „Wenn wir Glück haben, treffen wir den Besitzer all dieser Bomben.“

Bevor Vrell antworten konnte, hörte er Schüsse hinter dem Haupteingang des Zellenblocks. Er hörte Schreie, vor Schmerz, aus Zorn und vor Angst. Nach wenigen Minuten legte sich der Lärm des Kampfes und es wurde still.

„Wer hat wohl gewonnen“, fragte Vrell und horchte nach Lebenszeichen außerhalb der Zellen.

„Hoffentlich jemand auf unserer Seite“, antwortete Ajai und strich sich über sein Kinn, während er konzentriert auf den Haupteingang starrte.

Einen Augenblick später wurde er von einer Explosion gesprengt, die beinahe beide Gefangene vor Lärm betäubte. Einige Soldaten in Gefechtspanzern rannten durch den Rauch in den Zellenblock hinein. Vrell erkannte ihre Uniformen nicht, aber Ajai tat es ... und er brach vor Freude in Tränen aus.

„Brüder!“, rief Ajai und rannte zu seiner Zellentür. „Brüder! Wir sind hier! “

„Ich bin nicht dein Bruder, Ajai“, sagte eine tiefe, aber feminine Stimme. „Doch ich werde dich aus diesem Ort befreien!“

„Sohana! Ich hätte es wissen sollen“, sagte Ajai erfreut. „Du bist meine Bluts- und Waffenschwester!“

„Was ist mit dem hier, Lieutenant?“, fragte ein anderer Soldat und zeigte auf Vrell, der in seiner Zelle stand und der Wiedervereinigung zuschaute.

„Was soll mit ihm sein“, antwortete Sohana. „Ich weiß nicht einmal, was das ist. Wir sind wegen meines Bruders hier, nichts weiter. „Lass ihn hier.“

„Lass diesen Mann hier und ihr könnt genauso gut ohne mich gehen, Sohana“, sagte Ajai mit bedrohlicher Stimme. „Unserem Meister wird dies nicht gefallen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“

„Jawohl, Bruder“, antwortete Sohana. „Holt sie aus diesen Zellen. Jetzt.“

 

Tag 21

Vrell öffnete seine Augen – eines davon zum ersten Mal.

„Es ist das gleiche liebliche Rot“, sagte ein grinsender Ajai. „Ich habe es dem Kybernetiker ausdrücklich klargemacht. Stimmst du dem zu?“

Vrell lachte, als er seine Umgebung überprüfte. „Das tue ich ... bis auf ein kleines Detail.“

„Und was wäre das?“

„Ich kann die Sprache des HUDs nicht lesen.“

„Ah. Das HUD ist in Punjabi.“

„Aber ich spreche kein Punjabi, Ajai.“

„Noch nicht! Du sprichst es noch nicht“, sagte Ajai mit seinem schallenden Lachen, das Vrell so gut gefiel. „Es ist eine Wissenslücke, die ich schließen werde, mein sternengeborener Freund.“

„Ich freue mich darauf.“ Vrell stand auf, um seinen Waffenbruder zu begrüßen. „Und wann kümmern wir uns um unsere Liste von Beschwerden?“

„Ah“, sagte Ajai. „Der große Khan, dem wir beide dienen, hat einige Ideen dazu. Ich denke, du wirst sie sehr ... erfreulich finden.“

Vrell lächelte Ajai entgegen. „Dann lass uns loslegen.“

 

Paul Reed
Content Writer
Star Trek Online

 

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