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Neverwinter

Interview mit Vadim Marchenkov

By Fero | Fri 03 Jul 2015 09:00:00 AM PDT

Hallo Abenteurer!

Falls ihr nicht hinter dem Mond lebt, sind euch sicher bereits die wunderbaren Illustrationen der letzten Erweiterungen für Neverwinter aufgefallen. Wir hatten die Gelegenheit, mit dem Grafiker Vadim Marchenkov zu sprechen, der einige dieser fantastischen Kunstwerke erschaffen hat. Er gab uns einige Einblicke in seine Ausbildung, Arbeitsweisen und seine Affinität zu Dungeons & Dragons. Viel Spaß beim Lesen!

 

Q: Hi Vadim. Bevor wir ins Detail gehen, könntest du dich kurz unserer Community vorstellen?
Hallo zusammen. Mein Name ist Vadim Marchenkov, ich komme aus Russland und bin freischaffender Grafiker und Concept Artist in der Unterhaltungsbranche.

 

Q: In welchem Alter hast du mit dem Zeichnen begonnen und wann wusstest du, dass du ein professioneller Grafiker werden willst?
Nun, ich habe relativ spät mit dem Zeichnen begonnen, ich denke, ich war etwa 17. Lustigerweise habe ich eigentlich damit begonnen, um meine 3D-Fähigkeiten zu verbessern. Ich war schon immer ein Fan von Videospielen und Filmen, deswegen war ich begeistert, als ich herausfand, dass es Künstler gibt, die dafür bezahlt werden, all diese fantastischen Dinge in 3D für Spiele und Filme zu erschaffen. Ich kaufte mir verschiedene Bücher über 3D-Software und erschuf jede Menge eher bescheidener Modelle und Animationen in 3D Studio Max 4 (damals war ich 15 Jahre alt). Mir wurde schon bald klar, dass ich nie ein guter 3D-Künstler werden würde, wenn mir die passende künstlerische Ausbildung fehlt - und so fing ich mit dem Zeichnen an, 2005 kaufte ich mir dann mein erstes Wacom-Grafiktablett. Zunächst ging ich davon aus, dass ich mich wieder 3D widmen würde, sobald ich besser zeichnen konnte … nun, wahrscheinlich bin ich immer noch nicht gut genug. XD

 

 

Q: Wer oder was hat dich künstlerisch beeinflusst?
Hunderte fantastischer Künstler, die ich über die Jahre hinweg entdeckt habe (ich entdecke immer noch hin und wieder neue Vorbilder). Aber im Ernst - es gibt so viele talentierte Menschen, die die Grenzen dessen verschieben, was man einst als unmöglich angesehen hat. Wenn man erst einmal damit begonnen hat, seine Talente zu perfektionieren, hört man nie mehr damit auf. Die Künstler, die ich als Vorbilder ansehe, wechseln mit der Zeit, denn wenn man seine eigenen Fertigkeiten entwickelt, beginnt man, Wert auf bestimmte Dinge zu legen, die einem vorher gar nicht aufgefallen sind.

 

Q: Hast du einen bestimmten Stil entwickelt? Und wie hat sich dieser Stil verändert, seit du begonnen hast?
Was Stil angeht, finde ich es schwierig zu sagen, ob ich überhaupt einen bestimmten habe. Ich neige dazu, viel zu experimentieren, und ich denke, dass mein Stil so oft wechselt, obwohl mir die Leute auch oft sagen, dass sie gewisse Eigenschaften sehen, die in vielen meiner Werke vorkommen. Es macht mir allerdings eigentlich nichts aus, ob ich nun einen eigenen Stil habe oder nicht. Für mich ist es das Wichtigste, mit meinen Werken eine Geschichte zu erzählen oder eine Emotion, ein Gefühl oder einen Charakter lebendig rüber zu bringen.

 

Q: Welchen Ratschlag hast du für Leser, die auch gerne ein professioneller Grafiker werden wollen?
Verlasst euch nie allein auf Talent (falls es sowas überhaupt gibt)! Disziplin und harte Arbeit sind der Grundstock dafür, ein professioneller Grafiker zu werden (das gilt eigentlich für alle Berufe). Wenn man seine Studien mit Disziplin und durchdacht angeht, kann man es auch ohne allzu viel Talent schaffen. Eine talentierte Person, die einmal im Monat etwas zeichnet, wird selten erfolgreich sein. Eine weniger talentierte Person (ich persönlich denke übrigens, dass jeder Mensch talentiert ist), die genügend Ausdauer und Motivation mitbringt, um täglich mehrere Stunden Arbeit zu investieren, mit gutem Augenmerk auf die Grundlagen, wird unausweichlich Erfolg finden - auch wenn es dann natürlich immer jemand geben wird, der dies auf Talent zurückführt. Und ein weiterer Ratschlag ist dieser hier: Zeichnet nicht einfach das, was gerade „im Trend“ ist und sich „gut verkauft“. Denn wenn man etwas macht, was man eigentlich nicht mag, wird es umso schwerer, dies auch gut zu machen. Das nimmt einem als Grafiker nur den Spaß an der Arbeit, dann kann man es eigentlich gleich sein lassen. Denn wenn man bedenkt, dass es VIEL leichtere und GESÜNDERE Methoden gibt, Geld zu verdienen, sollte einem klar werden, dass der Spaß an der Arbeit eines der wenigen Dinge ist, die die Rückschläge und frustrierenden Momente kompensieren, die man als Grafiker unvermeidlich erleben wird.  Also unterschätzt das nicht und findet heraus, was ihr wirklich machen wollt, und dann habt Spaß damit! Wenn ihr in dem, was euch gefällt, richtig gut geworden seid, werden sich euch auch die entsprechenden Möglichkeiten eröffnen (so war es zumindest für mich).

 

Q: Mit welchen Werkzeugen arbeitest du am meisten?
Mit dem allmächtigen Photoshop! In der Anfangsphase verwende ich nur selten 3D, jedoch plane ich, dies bei meiner Arbeit in Zukunft öfter zu machen.

 

Q: Was zeichnest du am liebsten, und hat sich das über die Jahre hinweg geändert?
Als ich gerade erst begonnen hatte, digital zu arbeiten, tappte ich in eine Falle, in die die meisten aufstrebenden Künstler geraten - das Schaffen von sinnlosen Bildern, mit denen man eine gewisse Zeichentechniken oder schicke Effekte vorgeführt werden sollen, bei denen man aber kaum darauf achtet, was das eigentliche Motiv ist, die Geschichte die dahinter steht, und was die Komposition des Bildes ist. Sagen wir, ich würde heute ein Science-Fiction-Bild sehen, das mir gut gefällt - dann werde ich bei nächster Gelegenheit auch etwas zeichnen, was irgendwie Science Fiction ist. Das Problem, was ich hier sehe, ist, dass man ohne Nachforschungen, ohne sich eine Hintergrundgeschichte und durchdachtes Konzept, am Ende ein eher steifes und lebensloses Bild erhält, dass zwar einen Eindruck einer Idee vermittelt, aber die eigentliche Idee nicht rüber bringt. Ein gutes Bild ist meiner Meinung nach eines, das dem Betrachter das Gefühl gibt, eine real existierende Welt zu betrachten. Mittlerweile versuche ich, mir die Anforderung zu stellen, dass ich den Charakteren und ihrer Geschichte mehr Leben einhauche. Ich weiß nicht, ob mir das immer gelingt, aber ich versuche es immer weiter, und hoffentlich wird dies eines Tages Früchte abwerfen.

 

Q: Woher holst du dir deine Inspirationen?
Von anderen Künstlern, Filmen, dem normalen Leben und von der MUSIK. Musik bedeutet mir sehr viel, schon als Kind war ich ein großer Melomane. Ich habe mir schon immer Dinge und ganze Welten ausgedacht, wenn ich Musik höre. Wahrscheinlich wäre ich nie Künstler geworden, wenn es nicht die Musik gegeben hätte. Ich spiele auch ein paar Instrumente in meiner freien Zeit, das hilft mir, mich zu entspannen.

 

Q: Wie entwickelst du eine Grafik von Anfang bis Ende, im Allgemeinen?
Heutzutage versuche ich, mir das fertige Bild in meinem Kopf so detailliert wie möglich vorzustellen. Das erfordert durchaus Anstrengung und Konzentration, aber man kann so schneller eine bestimmte Vision entwickeln, als wenn man einfach nur stundenlang rumkritzelt und nicht wirklich bei der Sache ist. Wenn ich eine Entscheidung über die Idee oder das Motiv für das Bild gefällt habe, erstelle ich ein paar „Thumbnails“ (sehr kleine Skizzen), um meine Idee von verschiedenen Winkeln anzugehen, und so zu einer soliden Komposition zu kommen. Anschließend beginne ich unter Umständen direkt mit dem Kolorieren, wenn ich bereist mit dem Design und den Lichtverhältnissen zufrieden bin. Falls nicht, zeichne ich das Bild in Schwarz und Weiß. Wenn mir gefällt was ich sehe (das Licht ist gut, die Komposition ist stimmig und die Formen sind erkennbar) fahre ich mit der Farbe fort. Ich neige dazu, mein Bild SEHR OFT umzudrehen, um nach Fehlern zu suchen, und ich arbeite solange wie möglich herausgezoomt, damit die größeren Formen und Konturen harmonieren und gut erkennbar sind. Wenn das Bild fast fertig ist, wende ich ein paar Korrekturfilter an, um noch einige Werte zu bereinigen, korrigiere noch ein paar Farben, und dann ist es eigentlich auch schon fertig. Das ist eine sehr allgemeine Beschreibung, wie ich arbeite, aber wie gesagt, ich versuche immer, etwas Neues in meine Prozesse einzubauen - ein paar Foto-Texturen, neue Methoden und Techniken … alles, was mir dabei helfen könnte, genau das Gefühl oder den Eindruck wiederzugeben, den ich im Kopf hatte. Auch wenn es ein nie endendes Streben ist, und man fast nie zu 100% mit seinem Bild zufrieden ist, ist es doch gut, sicherzugehen, dass man sein Bestes gegeben hat - besonders wenn es eine Auftragsarbeit ist.

 

 

Q: Was ist das Schwierigste an deinem Beruf?
Das Zeitmanagement! Als Selbstständiger muss man eine Trennung schaffen zwischen Beruf und Privatleben. Es ist anfangs sehr schwer, denn wenn man gerade erst begonnen hat, ist man sehr aufgeregt und läuft Gefahr, sich zu überarbeiten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man sich KOMPLETT überarbeitet, um das bestmögliche Resultat zu erreichen. Aber Körper und Geist haben ihre Grenzen, da kann man schnell erschöpft werden. Und genau deswegen ist Disziplin so wichtig.

 

Q: Reden wir über deine Arbeit für Perfect World! Du hast fantastische Grafiken für Neverwinter erschaffen. Kanntest du Dungeons & Dragons bereits vorher, und spielst du überhaupt Videospiele?
Mir war schon klar, dass D&D so etwas wie der Heilige Gral der Rollenspiele ist, und es war für mich eine Ehre, an so einer großen Marke mitzuarbeiten. Auch wenn ich selber nie in den Genuss von DnD kam, da es während meiner Kindheit in Russland nicht bekannt oder populär war, habe ich in den frühen 2000ern jede Menge Neverwinter Nights gespielt. Auch wenn Neverwinter kein offizieller Teil dieser Serie ist, konnte ich mich doch damit identifizieren und habe mich sehr gefreut, etwas zu diesem Projekt beisteuern zu dürfen.

 

Q: Welche Herausforderungen gibt es, wenn man Kunst für eine lizensierte Marke wie Dungeons & Dragons erschafft?
Wenn man etwas zu einem derart komplexen Universum mit etablierten Geschichten und einer riesigen Community voll treuer Fans beiträgt, ist es sowohl spannend als auch einschüchternd. Man will auf jeden Fall das Gefühl und die Ästhetik rüberbringen, die die Spieler kennen und lieben, und das auf höchstem Niveau. Aber manchmal kann das schwierig sein, wenn man keinen Einblick in die Welt des Spieles hat. Deswegen bin ich sehr dankbar für die Gelegenheit, mit Perfect World arbeiten zu können. Sie waren jederzeit bereit, mir dabei zu helfen, in die Welt des Spiels einzutauchen und dieses Universum und die darin lebenden Charaktere zu verstehen.

 

Q: Kannst du uns ein wenig über deine Herangehensweise erzählen, wenn du einen Charakter oder eine Szene für Neverwinter erstellst? Wie unterscheidet sich das von den Dingen, die du bisher gemacht hast?
Nun, der größte Unterschied war, dass meine Grafiken hier weniger alleinstehende Werke waren, ich musste sie als Sammlung von Komponenten begreifen. Einige der Bilder wurden für Marketingzwecke verwendet, das führte dazu, dass alle Charaktere und Hintergründe auf ihrem eigenen „Layer“ gezeichnet werden mussten, damit man die Charaktere verschieben und die Komposition später je nach Verwendungszweck angepasst werden konnte. Deswegen musste ich mir überlegen, wie ich die Posen der Charaktere ausdrucksstark genug machen konnte, dass man sie auch einzeln zeigen konnte, aber ebenso mussten sie auch alle zusammen gut aussehen. Für die Hintergründe brauchte ich diesmal mehr Zeit als gewöhnlich, denn man muss sie auf diese Weise auch hinter den Charakteren zeichnen, damit das alles funktioniert. Ja, das war eine größere Herausforderung als normal, aber auch eine großartige Erfahrung.

 

Q: Hast du einen Favoriten unter deinen Kreationen für Neverwinter, und wenn ja, warum?
Dieses Bild mit Tiamat. Ich wollte etwas Epischeres und Größeres als meine bisherigen Arbeiten schaffen, und dies war eine großartige Gelegenheit dazu. Ich mag auch, dass in diesem Werk auch mehr von der Geschichte und mehr Action drin steckt. Zusätzlich dazu verfolgt mich die Vorstellung in meinen Albträumen, dass der Hintern dieser riesigen Kreatur aus einem Portal in einer anderen Dimension herausragt. XD

 

Q: Hast du eine Webseite, wo man deine Werke bestaunen kann?
Aber natürlich! Ihr könnt euch gerne meine Portfolios auf diesen Webseiten ansehen:

https://www.artstation.com/artist/greyhues

http://greyhues.deviantart.com/

oder kommt auf meine Facebook-Seite:

https://www.facebook.com/vadim.marchenkov

Ich freue mich natürlich auch über jeden Follow oder Like! ^^

 

Q: Vielen Dank, dass du für uns Zeit hattest, und uns so interessante Einblicke geben konntest! Hast du noch ein paar letzte Worte für unsere Community?
Seid kreativ, bleibt positiv, habt Spaß und lasst euch auf eure Emotionen ein - darum geht es im Leben!

 

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