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Star Trek Online

Geschichten des Krieges #23

By Nevandon | Tue 29 Sep 2015 08:00:00 AM PDT

Nach etwas Small Talk begann sich Sela von der Unterhaltung abzuwenden. „Halte keinen Augenkontakt.“, hörte sie ihren Vater sagen, „Nimm eine neutrale Haltung ein. Lass sie nicht wissen, was du fühlst. Hör zu. Hör immer genau zu.“ Sein Rat hatte ihr beim Tal Shiar sehr geholfen und er zeigte auch jetzt Wirkung. Sie schlängelte sich durch die wachsende Menge zum nächstgelegenen Ausgang. Ihre neutrale Maske und ihre unauffällige Erscheinung funktionierten fast wie eine Tarnvorrichtung. Aufgeregte und erleichterte Gespräche füllten den Raum. Sie wollte sie nicht hören. Ihre Welten wurden alle durch eine wundersame Zeitreise gerettet. Sela knirschte mit ihren Zähnen.

Sela wusste, dass ihr Moment kommen würde, wenn sie nur geduldig bliebe. Sie würde nicht lange warten müssen. Ein klingonischer Trupp beamte sich mit Blutweinfässern herunter und stieß mit Kagran auf den Sieg an. Klingonen feiern immer lautstark und die Flut der jubelnden Krieger überwältigte recht schnell die eher zurückhaltenden Offiziere der Föderation und der Romulaner.

Die Akademie war gut ausgeschildert. Sela folgte den Schildern und schlich sich in einen Umkleideraum außerhalb der Holodeck-Suite. Der Replikator konnte ihr andere Kleidung verschaffen, aber das würde aufgezeichnet werden, daher war es keine Option. Die Schließfächer waren nicht wirklich gesichert und boten eine Auswahl an verschiedener Kleidung an. Sie öffnete ein Paar auf der Suche nach etwas Passendem. Sie pausierte bei einer senffarbenen Sicherheitsuniform, aber schüttelte ihren Kopf und öffnete einen weiteren Spind. Es gab einen Satz Freizeitbekleidung, die ein wenig zu groß war, aber sie hatten einen weichen, lila Pastellfarbton, der sie an Iconia erinnerte. Sela grinste und legte die Gewänder weg. Sie wollte nichts Aufregendes und Fröhliches. Das nächste Schließfach enthielt dunklere Roben im vulkanischen Stil. Das dunkle Gewand hatte sogar eine Kapuze. Perfekt. Sie tauschte ihren Umhang gegen die verhüllenden Roben und zog die Kapuze über.

Für den Moment ließ sie der Rest der Galaxie in Ruhe und freute sich über den gemeinsamen Sieg. Schon bald würde man sich an ihre Taten erinnern und sie würde sich den Konsequenzen stellen müssen. Wahrscheinlich zuerst vor D'Tans Verrätern, dachte sie mit einem finsteren Blick. Die Enthüllung auf Iconia würde jedes Wohlwollen, das sie mit der Einbringung des Dominions erreicht hatte, zunichtemachen. Dasselbe Dominion, das sich aus dem Sektor zurückgezogen und sie auf der Erde zurückgelassen hatte. Sie würden dafür bezahlen. Sie schlüpfte in die Roben, als eine schnatternde Gruppe Kadetten vorbeiging, wobei sie aus ihren Augen und vor ihrem Gelächter verschwand. Sie teilte ihre Freude nicht. Ihr Blick verfinsterte sich.

Viele verließen die Akademie und gingen zur Stadt auf der anderen Seite der Bucht. Der Transporter, den sie nahm, war überfüllt, aber ihre beeindruckende vulkanische Mimik hielt jeden auf Abstand. Die Stadt war ein Sturm voller feiernder Personen, als sie den Transporter in San Francisco verließ.

Sela erfasste augenblicklich ihre Situation. Sie war am Leben, und auch wenn sie keinen Zugriff auf die Außenwelt und das Dominion hatte, verdankte sie diese Verschnaufpause einer ihrer spontanen Entscheidungen. Sie musste einen Weg finden, sich mit treuen Ergebenen treffen und dann konnte sie sich eventuell einen Moment Zeit nehmen, über die bizarre Ereigniskette nachzudenken, die zur Zerstörung von Romulus und vielleicht sogar ...

„Du hast es geschafft!”

Selas Kopf drehte sich um.

„Du hast es geschafft!” Die Stimme gehörte zu einem menschlichen Zivilisten, der einen Sternenflottenoffizier umarmte. Die zwei sahen sich so ähnlich, dass sie wahrscheinlich Schwestern waren. Sela holte tief Luft und atmete langsam aus. Sie brauchte sich keine Sorgen machen. Nur zwei Überlebende, die sich freuten am Leben zu sein. Eine weitere wiedervereinigte Familie. Sela beobachtete sie kurz und war froh, dass ihr Vater die Zerstörung seiner Heimatwelt nicht hatte mitansehen müssen.

Ihre Erfahrungen, angefangen beim taktischen Rückzug von Romulus vor ihrem ersten Exil, sagten ihr, dass sie schleunigst von diesem Planeten fliehen sollte. Ihre Gelegenheit zu fliehen, schwand mit jeder Sekunde. Je länger sie zögerte, desto schwieriger würde es werden, keine Spuren zu hinterlassen. Sie setzte ihre vulkanische Maske wieder auf und ging in die Richtung des öffentlichen Raumhafens.

Die Erde war wegen des Krieges völlig abgeriegelt. Der gesamte Planet hielt vor Schrecken seinen Atem an. Nun war die Gefahr gebannt und die Menschheit atmete erleichtert auf. Die Menschen strömten aus den Sicherheitsbereichen in die Straßen hinaus. Die Menschenmassen machten es leicht, jemanden anzurempeln und hier und da etwas Latinum und Schmuck zu entwenden. Genug, um zusammen mit ihren eigenen Mitteln von hier fortzukommen. Niemand würde einem Vulkanier so etwas Unlogisches wie Diebstahl vorwerfen.

In jeder Richtung sah sie Feierlichkeiten. Der Großteil von ihnen waren Menschen, aber auch andere Spezies feierten ausgelassen und herzlich. Es war schließlich auch das Ende ihrer Alpträume. Ihre Lasten waren getilgt. Selas eigene Sorgen nicht. Die Bürde ihrer eigenen Schöpfung. Während Sela die Stadt durchquerte, wurde ihr Wissen mit jedem Schritt schwerer. Sie versuchte, sich auf ihre Flucht zu konzentrieren, aber die schreckliche Wahrheit war ein anhaltendes Stechen in ihren Gedanken.

Woher wusste T'Ket überhaupt, dass sie eine Romulanerin war? Sela ballte eine Faust zusammen, als sie endlich den Raumhafen erreichte. Wahrscheinlich von Kagren, als er nach den anderen Schiffen suchte und bester Freund von den Iconianern wurde. Idiot. Sie würde sich daran erinnern! Sie ... Sela verdrängte den Gedanken und atmete tief ein. Zuerst einmal musste sie entkommen.

Der Raumhafen war wieder belebt, seitdem die Reiseeinschränkungen aufgehoben waren. Captains, die auf der Oberfläche feststeckten und auf den Tod warteten, konnten nun wieder Handel treiben. Es war so einfach für sie, wieder zu ihren alten Leben zurückzukehren, so als ob nichts geschehen wäre. Sela unterdrückte einen weiteren finsteren Blick. Das Haus ihres Vaters hatte so nach der Hinrichtung ihrer Mutter gehandelt. Nach einem weiteren tiefen Atemzug, begann Sela ihre Abreise von der Erde.

Sie fand ein kleines Ferengi-Händlerschiff, das ungefähr in die richtige Richtung fuhr. Der Besitzer, ein abscheuliches Beispiel der Spezies mit dem Namen Qwig oder Qwen oder so etwas in der Art, war nicht besonders besorgt über das Fehlen ihrer Unterlagen oder die seltsame Ansammlung von Latinum und Schmuck, die sie ihm als Austausch für die Überfahrt anbot. Vulkanier machten keine Schwierigkeiten und er war zu glücklich, am Leben zu sein, als sich darüber Sorgen zu machen. Wie viele andere saß auch er auf der Erde fest, als die iconianische Flotte ihre Angriffe verstärkte, und wollte schnell wieder seinen Geschäften nachgehen. Aber nicht ohne die Situation auszunutzen und sein Schiff mit Waren und Passagieren zu füllen. Sela ging nach einem Denobulaner und einem Bajoraner auf das Schiff und nahm im Gemeinschaftsraum Platz. Es war nicht so luxuriös wie sie es bevorzugt hätte, aber es war eines der ersten Schiffe, die das Sol-System verlassen würden.

Als das kleine Schiff zum Himmel aufstieg und sich das klare Blau zu einem tiefen Schwarz veränderte, betrachtete Sela den Planeten. Er sah aus wie ein zerbrechliches Juwel, nicht ansatzweise so grün wie Romulus es gewesen war. Das Schiff drehte und flog an der Nachtseite vorbei. Ihr Vater hatte sie auf ihren ersten Ausflug in den Weltraum mitgenommen und ihr die großartigen Merkmale ihrer Welt gezeigt. Sie war von den Lichtern der Städte beeindruckt, wie sie auf der dunklen Seite funkelten und den Planeten wie ein Schmuckstück zum Leuchten brachten. Er erzählte ihr, dass Romulus ihr Geburtsrecht wäre. Die Erde war in ein ihr unbekanntes Netzwerk von Lichtern gehüllt. Sie wandte ihren Blick ab.

Sela hatte die Erde und die Föderation gerettet. Sie hatte diesen Narren Kagran und sein Reich sowie diesen Verräter D'Tan und seine schwachen Anhänger gerettet. Und indem sie das tat, hatte sie Romulus verdammt.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich das überleben würde.“, sagte der bajoranische Passagier, als sie auf die Überreste der Schlacht schaute. „Haben Sie die Größe ihrer Schiffe gesehen? Und sie konnten einfach so auftauchen! Bäm! Einfach so!“

Sela machte ein entsprechend zustimmendes Geräusch. Sie konnte bereits Allianzschiffe sehen, die die Trümmer räumten, beschädigte Schiffe wegschleppten und mit Reparaturen begannen. Der Schaden würde behoben werden und das Leben würde weitergehen. In kurzer Zeit würde es so sein, als ob nie etwas geschehen wäre. Die Heimatwelt von Tasha Yars Volk würde fortbestehen, während die Welt ihres Vaters, ihre Welt, immer noch verloren war. Und es war ihre Schuld. Sie verbarg eine Grimasse.

Der Denobulaner grinste breit und schloss sich der Unterhaltung an. „Also, wo wollen Sie eigentlich hin?“, fragte er.

„Irgendwo weg von hier.“, antwortete Sela.

Sie rügte sich selbst in ihren Gedanken für diese unvulkanische Antwort, aber es genügte den anderen. Sie warfen ihr einen Blick zu und setzten ihr geistloses Gespräch fort. Sela verharrte in einer meditativen Haltung und dachte über ihre nächsten Schritte nach. Sie hatte einige Ressourcen zurückgelegt, auf die sie zugreifen konnte. Ihre Anwesenheit in der erfolgreichen letzten Schlacht würde als eine Bereicherung gelten, solange die vernichtenden Details nicht ans Tageslicht kommen würden. Sie würde sich wieder erheben. Sie würde überleben.

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