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Star Trek Online

Erste Schritte

Von Nevandon | Mi 20 Sep 2017 09:00:00 PDT

Vermittlerin Cajemaa holte unauffällig (zumindest hoffte sie, dass es das war) Luft durch ihren Mund, während sie die Gruppe Lukari-Wissenschaftler vor sich anlächelte. Sie wusste, dass viele ihrer Kollegen dasselbe taten. All dieser parfümierte Unsinn, den die Lukari in die Luft entlassen, dachte sie sich. Wahrscheinlich werde ich mich nie daran gewöhnen, allerdings habe ich auf Neu-Kentar schon schlimmere Gerüche ertragen, besonders am Boden.

Sie verbeugte sich vor dem versammelten Team zur Begrüßung und war dankbar, dass bei den Völkern der Lukari und Kentari die Tradition des Handschlags, den einige Mitglieder der Föderation bei ihrem ersten Besuch auf ihrer Heimatwelt probiert hatten, gänzlich unbekannt war. Eine derartige Vertrautheit war unüblich auf Neu-Kentar.

Einer der Lukari trat vor. Sie vermutete, dass es Otaan war. Sie hatte gehört, dass er ihr Gegenpart bei den Lukari war. Sie würde sich um Kentari-Angelegenheiten kümmern, er um die Angelegenheiten der Lukari. Sie würden eine Art Elternpaar für eine sehr vielfältige und sehr aufgewühlte Schar Kinder sein. Sie hoffte einfach, dass er eine beruhigende Wirkung haben würde anstatt die Dinge weiter anzustacheln. Otaan blickte zu ihr auf. Für einen Lukari war er ziemlich gedrungen. „Ich grüße Sie, Vermittlerin. Ich freue mich, dass Sie uns auf Ihr Schiff eingeladen haben.“ Falls ihre Anwesenheit ihm Unbehagen bereitete, so ließ er sich dies nicht anmerken. „Ich bin Verwalter Oraan, und dies sind meine leitenden Techniker und Wissenschaftler für dieses Unternehmen.“ Er stellte sie alle mit klarer Stimme und gleichmäßigem Tonfall namentlich vor.

„Ich heiße Sie alle herzlich willkommen. Gestatten Sie mir, mein Team ebenfalls vorzustellen.“ Cajemaa stellte ihr Team vor und gab an, welcher Lukari am besten mit welchem Kentari zusammenarbeiten sollte. Sie konnte bereits die Spannungen fühlen, die sich in den Zweiergruppen anbahnten.

Otaan zeigte auf seine Computer. „Wir erreichen den Zielort in zwei Zyklen. Vermittlerin, wir würden uns gerne etwas erfrischen. Falls Sie uns also unsere Quartiere zeigen würden, wären wir dankbar. Wenn die Teams bereits ihre gemeinsame Arbeit besprechen wollen, haben sie die Möglichkeit dazu. Kommen wir wieder zusammen, wenn wir Dranuur erreicht haben.“ Ein leichtes Lächeln und nicken ihres Gegenübers beendete das Gespräch.

***

Otaan kam als letzter auf der Kentari-Brücke an. Selbst mit dieser Vielzahl an Anzeigen fand er das Design der Kentari zu kompliziert und verwirrend. Er hoffte, dass dies kein schlechtes Omen war. Trotzdem konnte er sehen, dass das Kentari-Design auch Vorteile bot. Ihm war – wie auch anderen Lukari – aufgefallen, dass sie sehr viel Wert auf Details und Haltbarkeit ihrer Systeme legten. Wenn sie jetzt nur noch etwas an ihren Lebenserhaltungssystemen – und hier ganz besonders an der Qualitätskontrolle der Luft – verbessern könnten. So ein suboptimales Ingenieurswerk würde man an Bord eines Lukari-Schiffes niemals durchgehen lassen.

Die Kentari-Vermittlerin winkte ihn herbei. „Willkommen auf der Brücke, Verwalter. Ich dachte, Sie alle würden zu diesem Anlass bestimmt gerne hierherkommen.“ Mit anderen Worten: Die Kentari wollten eine Runde angeben. Auf dem Bildschirm war eine Klasse-M-Welt mit vielen Begriffen und Ziffern zu sehen. Eine Zeile erregte Otaans Aufmerksamkeit: 'Gefährliche Bakterien: 82,3%'. „Wie Sie sehen können, haben wir unseren Zielort erreicht. Wir haben bereits ein paar Sonden auf die Oberfläche geschickt, die Messergebnisse sehen Sie hier auf dem Schirm. Und ja, das ist kein Fehler. Es gibt da ein paar Probleme, durch die dieser Planet für uns unbewohnbar ist, daher müssen wir ein paar Änderungen vornehmen.“ Sie gab ein paar Kommandos in ihre Konsole ein. „Unsere gemeinsamen Biosphären-Teams haben bereits ein Protomaterie-Gerät, wie es auch Captain Kuumaarke auf unserem Mond verwendet hat, nach unten geschickt.“ Sie zeigte auf ihre Konsole. „Verwalter, die Ehre gebührt ganz Ihnen.“

Otaan zuckte mit den Schultern und trat vor. Was ein seltsamer Versuch der Diplomatie, dachte er sich. Terraforming mit Protomaterie ist schon seit langer Zeit Teil unserer Kultur. Selbst kleine Schulkinder kennen sich damit aus. Wieso wählt sie mich, wenn es für einen Kentari viel spannender sein dürfte? Aber sie hatte diese Geste gemacht, und es war nicht seine Absicht, unhöflich zu den Kentari zu sein, während er zu Gast auf ihrer Brücke war.

„Wie freundlich von Ihnen, Vermittlerin.“ Er ging zur Konsole hinüber und betätigte eine Taste. Auf dem Schirm wurden für den Planeten unter ihnen ein paar blinkende Punkte angezeigt. Die Ziffern begann sich zu verändern. Das Wasserlevel stieg, die Flora verbesserte sich, und was am wichtigsten war, die Anzahl der gefährlichen Bakterien näherte sich null an. Die Vertreter der Kentari blickten erstaunt, während seine Lukari-Begleiter ihn anblickten und seine Reaktion abwarteten.

„Wunderbar. Ein Zeugnis dessen, was unsere beiden Kulturen gemeinsam erreichen können“, sagte er mit seinem diplomatischsten Lächeln. „Wirklich faszinierend. Also ... wann beginnen wir mit dem Bau?“

„Es gibt immer noch eine Reihe von Tests, die wir durchführen müssen, um den perfekten Standpunkt für die ersten Gebäude und Produktionsstätten festzulegen. Man kann nie vorsichtig genug sein.“ Cajemaa lächelte. Ganz anders als die Kentari, dachte Otaan. Sie sind normalerweise die Ersten, die den Boden umgraben und einen Baum fällen. Was für eine interessante Entwicklung!

***

Otaan holte zu ihr auf, während sie weitere Kisten ausluden. Cajemaa nickte ihm zu. „Verwalter.“

„Vermittlerin.“ Er genoss die frische Luft des Planeten, als er tief einatmete. „Ich habe soeben den Chef unseres Sicherheitsteams kennengelernt.“

Cajemaa konnte ihr Lachen nicht unterdrücken. „Ja, er ist ein wenig eigenartig, selbst für unsere Standards, aber er ist ausgesprochen fähig. Er kommt mit den besten Empfehlungen zu uns. Ich habe gehört, dass er hier unten zwischen den verschiedenen Teams den Frieden gewahrt hat ... mehr oder weniger.“

Otaan schüttelte seinen Kopf. „Nun ja ... die Teams vertragen sich nicht so gut, wie ich gehofft hatte, aber zumindest die Konstruktionsteams stehen sich einigermaßen freundlich gegenüber. Vielleicht werden die anderen diesem Beispiel folgen.“ Er wollte wirklich, dass diese Kolonie ein Erfolg wird. Seine Vorgesetzten hatten ihm persönlich erläutert, wie wichtig dieses Projekt war. Sie hatten ihm auch die Risiken noch einmal vor Augen geführt. Cajemaas Stimme holte ihn aus seinen Gedanken zurück. „Pardon?“

Cajemaa sah ihn missbilligend an und wiederholte sich. „Ich hatte gesagt, dass ich gehört habe, dass die Allianz ebenfalls Leute schickt, um der Kolonie zu helfen. Haben Sie davon etwas gehört?“

„Nicht viel.“ Er hatte das selbe Gerücht vernommen. Er war nicht glücklich darüber, dass es eine Einmischung von außen in dieses Lukari-Kentari-Experiment gab, aber er hoffte, dass die Außenseiter sich zumindest als unparteiische Schlichter einbringen konnten. „Hoffentlich arbeiten sie gut mit uns zusammen. Ich weiß nur, dass wir die Führung beim Design dieser Basis übernehmen sollen. Zuallererst ist dies eine gemeinsame Operation der Kentari und Lukari. Ich denke, dass unseren beiden Delegationen daran gelegen ist, einen weiteren Vorfall wie den auf Neu-Kentar zu vermeiden.“

Cajemaa blickte ernst. „Sie meinen damit natürlich die Störung durch die Lukari und ihre mächtigen Freunde von der Allianz, die mit ihrer überlegenen Technologie und ihren Waffen der Regierung der Kentari ihren Willen aufgezwungen haben.“

Otaan stöhnte. Das war nicht die Richtung, in die er dieses Gespräch lenken wollte. „Das ist eine eher ... unvollständige Interpretation der Ereignisse. Captain Kuumaarke und die Allianz haben alles in ihrer Macht Stehende unternommen, um Neu-Kentar vor der Bedrohung durch die Tzenkethi zu schützen ... unter anderem wurden sie dabei auch von abtrünnigen Truppen der Kentari angegriffen. Und soweit ich weiß, haben unsere Truppen Ihr Volk vor der Ausrottung und einer Tyrannei bewahrt.“ Etwas zu spät fiel ihm auf, dass seine Worte wohl unpassend waren.

„Tyrannei? Das ist typisch für die Lukari, einfach Ihre Meinung als Fakten verkaufen. Wenn Sie diesen Überlegenheitskomplex nicht in den Griff bekommen, wird es auf diesem Planeten keinen Frieden geben. Das kann ich Ihnen versprechen!“

„Sehen Sie, es tut mir leid, ich meinte eigentlich nicht ... Moment, Überlegenheitskomplex? Ich versuche seit Anfang an nichts anderes, als dieser Sache zum Erfolg zu verhelfen!“

„Oh, wirklich? Indem Sie uns nicht einmal annähernd Zugriff auf Ihre fortschrittlichen Protomaterie-Geräte geben? Oder indem Sie so tun, als sei alles normal, obwohl sie uns echt nicht riechen können? Oh ja, das ist uns allen aufgefallen! Mit Ihrem hochnäsigen Blick auf unsere ‚unausgereifte und zu militante‘ Technologie? Sie beurteilen uns doch schon die ganze Zeit! Vielleicht sind wir nicht überall im Recht, aber immerhin versuchen wir hier, das Richtige zu tun. Sie sollten Mal von Ihrem Podest herabsteigen und dasselbe versuchen!“

Otaan war schockiert. Während all der Zeit, in der er bereits mit Cajemaa zusammengearbeitet hatte, hatte er diese Seite an ihr noch nie gesehen. Und er wusste, dass sie recht hatte. „Also gut.“ Er setzte die Kiste ab, zog seinen linken Handschuh aus und streckte seine Hand aus. Vielleicht war doch etwas dran an dieser seltsamen Erden-Tradition, von der Kuumaarke ihm berichtet hatte.

„Also noch einmal von vorne. Ich bin Otaan. Ich bin hier, weil ich an dieses Projekt glaube, und ich will, dass wir als vereintes Volk Erfolg haben. Sollen wir uns darauf die Hand geben?“ Er lächelte, als er den verwirrten Gesichtsausdruck der Kentari sah, als sie seine Hand ergriff und fest schüttelte, wie es bei den Erdenbewohnern üblich war. Sie hatte den Händedruck eines Stahlarbeiters, nicht den eines Diplomaten. Er versuchte, nicht vor Schmerz zusammenzuzucken.

„Ich bin Cajemaa“, antwortete sie. „Auch ich will, dass es funktioniert, und mir ist klar, dass es eine Menge Arbeit von jedem hier erfordert, unabhängig, von welchem Planeten man kommt. Und wir sollten uns wieder an die Arbeit machen.“

Als Otaan zustimmend nickte, lächelte sie und gab ihm ein Desinfektionsmittel.

„Oh ... und Otaan? Lassen Sie uns bitte darin übereinstimmen, dass wir diese Händeschütteln-Sache nie wiederholen.“

„Einverstanden. Diesen Brauch überlassen wir am besten den Erdlingen. Nette Leute, nur ein wenig undistanziert.“

 

Ryon „Melange“ Levitt
Staff Content Designer
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