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Star Trek Online

Die Geschichte des Ersten

Von Nevandon | Fr 23 Jun 2017 10:00:00 PDT

Kavat’kara wurde durch Kampfgeräusche, Schläge, schnelle Bewegungen und Flüche, die im ganzen Zellenblock zu hören waren, aus seiner Meditation geweckt.

„qablIj HI’ang! Heghlu’meH QaQ jajvam!“

Die Stimme einer Frau, voller Wut und Trotz, so typisch für Klingonen. Der Knall eines schnellen, starken Schlags folgte kurz darauf. Die Wachen behaupteten ihre Dominanz und Autorität. Wie zu erwarten.

„Nuchpu’! Ha’Dibahpu’! “ 

Der stumpfe Aufprall eines Körpers, der das Deck neben seiner Zelle trifft, zusammen mit einem tiefen, lachenden, brutalen Knurren. Das scharfe Zischen des Sicherheitsfeldes der Zellentür, das aktiviert wurde. Das Geräusch der Stiefel auf dem Deck, als die Wachen den Bereich verließen.

„Schlagen Sie nicht in das Kraftfeld, Kriegerin“, rief Kavat’kara seiner neuen Nachbarin zu, und achtete darauf, dies in ihrer Sprache zu tun. „Ihnen wird nicht gefallen, wie Ihre Hände danach aussehen.“

„Sie klingen ... seltsam“, antwortete sie amüsiert. „Wo haben Sie gelernt Klingonisch zu sprechen?“

„Im Gamma-Quadranten.“

„Ah. Sind Sie ein Jem’Hadar?“

„Ich heiße Erster Kavat’kara ... und bin tot. Ich bin schon seit Jahren tot.“

„Hmpf. Keiner der Männer, die ich getötet habe, konnte mit mir danach sprechen, wobei ich vermute, sie beschweren sich in Gre’thor ab und zu darüber.“

„Und, haben Sie viele Männer getötet, Kriegerin?“

„Mehr als ich an Fingern und Fußzehen zählen könnte“, sagte sie mit einem herben Lachen. „Und ich heiße Grella, Tochter von Krelm. Wenn Sie mit mir reden, sollten Sie schon meinen Namen wissen.“

„Grella“, grübelte Kavat’kara. „Nach der Heldin der Zehn Tage an den Toren von Kuvan’ba, wenn ich mich recht erinnere.“

„So ist es. Ein Jem’Hadar, der Klingonische Oper kennt. Sie sind wohl voller Überraschungen, nicht wahr?“

„Leider nicht genügend, um mich von diesem Ort fernzuhalten.“

„Da sind wir uns ähnlich. Ich verfluche den Tag, an dem sie mich festgenommen und hierher gebracht haben. Nur weil ich Torg den Beischlaf verweigerte ... als ob irgendeine Frau das Bett mit einem schmutzigen aHqeq wie ihm teilen würde!“

„Richtig.“

„Und wie sind Sie genau hierher gelangt?“

Kavat’kara öffnete seine Augen und stand von seiner Matte auf, die er für seine Meditation benutzte und lächelte. In meinem Alter sollte ich viele Schmerzen und Klagen haben ... doch ich habe die Stärke eines Jünglings.

„Es ist eine lange Geschichte, ohne ein bisheriges Ende ... doch ich teile Sie mit Ihnen, falls Sie das wünschen.“

„Aber gerne“, antwortete sie. „Es wird helfen, die Zeit zu vertreiben.“

„Nun gut. Ich kam zu diesem Quadranten im letzten Jahr des Dominion-Krieges und war stolz, den Gründern zu dienen.“

„Wirklich? Damals war ich noch nicht einmal geboren. Wie sind Sie noch am Leben ... sterben Jem’Hadar nicht bis zu ihrem 20. Lebensjahr?“

„Jem’Hadar erreichen selten dieses Alter, doch wir sterben nicht, wenn wir es erreichen“, schmunzelte er bei diesem Gedanken. „Ich lebe schon seit einiger Zeit darüber hinaus. Ich ... bin vielleicht der älteste Jem’Hadar im erkundeten Weltraum. Wie sonderbar.“

„Ein bejahrter Jem’Hadar“, sagte Grella fast ungläubig. „Ich nehme an, Sie erzählen mir wahrscheinlich gleich, dass hier auch ein ehrlicher Ferengi und ein unschuldiger Orioner leben!“

„Nicht, dass ich wüsste, obwohl mit genügend Zeit wohl alles möglich ist.“

„Ich bin überrascht, dass Sie noch hier sind. Leben Sie nicht, um Ihren Gründern ... Ihren Göttern zu dienen?“, schnaubte Grella mit Verachtung.

„Nicht mehr“, sagte Kavat’kara. „Ich diene weder den Gründern, noch dem Dominion, nur mir selbst.“

„Ist ... ist das überhaupt möglich? Ich meine ... ist die Hingabe zu diesen Dickwansten in Ihrer Spezies nicht tief verankert?“

„So sagt man, doch hier bin ich. Frei im Geiste, auch wenn nicht körperlich.“

„Dann erzählen Sie mir mehr. Ich würde gerne die Geschichte eines Jem’Hadar hören, der seinen Göttern trotzt.“

Kavat’kara ging zu einer Stelle, von der er Grellas Zelle sehen konnte. Ein paar Meter entfernt starrte die Klingonin ihn aufmerksam an. Nach einem respektvollen Nicken fuhr er fort.

„Meine Truppe leistete im Krieg hervorragende Dienste, hauptsächlich im Alpha-Quadranten. Wir wurden mit vielen Feinden konfrontiert, Föderation, Klingonen ... sogar einige Romulaner. Die Herkunft eines Feindes war unwichtig für uns. Es gab nur den Krieg. Wir strebten lediglich nach dem Sieg.“

„Richtig. 'Sieg bedeutet Leben!' Das ist die Überzeugung eines Jem’Hadar, nicht wahr?“

„Ja. Eine Lebensweisheit für die wir kämpften, lebten und starben.“

„Fahren Sie fort. Sie haben gegen uns gekämpft und wir gegen sie, und dann?“

„Der Krieg fand für die meisten sein Ende. Die Truppen des Dominion zogen sich zurück und kehrten zum Gamma-Quadranten zurück. Für uns war es jedoch anders.“

„Also haben Sie rebelliert?“

„Wir folgten weiterhin Befehlen und trotzten dem Waffenstillstand. Wir sollten feindliche Transporte und Versorgungslinien stören. Uns hat man gesagt, der Waffenstillstand würde bald gebrochen und dass das Dominion zurückkehren würde, um eine neue Offensive zu starten.“

„Die Gründer sagten das?“

„Ja ... und nein.“

„Sprechen Sie nicht in Rätseln. Das finde ich ermüdend.“

„Die Befehle stammten von der Vorta-Offizierin, die das Kommando im Namen der Gründer führte. Zuerst glaubten wir ihr ... und sie hatte Kontrolle über das Ketracel-White. Daher blieben wir gehorsam, obwohl viele vermuteten, dass ihre Absichten nicht die gleichen der Gründer waren.

„Interessant. Also haben Sie weitergekämpft?“

„Ja. Für 18 Monate, zuerst im Alpha-Quadranten, dann im Beta. Unsere Kampagne fand ein Ende in Klingonischem Raum. Wir erhielten falsche Informationen und gerieten in einen ausgeklügelten Hinterhalt. Es war ein kurzer Konflikt.“

„Doch hier stehen Sie. Kämpfen Jem’Hadar normalerweise nicht bis zum Tod?“

„Das ist nicht ungewöhnlich. Es war jedoch an jenem Tag für die meisten von uns nicht möglich. Die Klingonen gegen die wir kämpften, nahmen so viele von uns wie möglich lebendig fest.“

„Und dann?“

„Sie brachten uns an diesen Ort, um unsere Stärken und Schwächen zu studieren. Dieser Ort ist mehr als nur ein Gefängnis.“

„Das habe ich mitbekommen“, spuckte Grella angewidert. „Torg lässt seine Wissenschaftler und Gesichtsdehner ihre grausamen Spielchen spielen.  Er wird dafür in den tiefsten Abgründen von Gre’thor leiden.“

„Richtig so“, sagte Kavat’kara. „Einer nach dem anderen wurden wir den Wissenschaftlern übergeben. Sie waren vor allem daran interessiert, wie wir ohne Ketracel-White unter diesen Bedingungen aushalten würden.“

„Was meinen Sie?“

„Sie nennen es 'metaphasische Strahlung'.“ Es besitzt regenerative Eigenschaften. Es hat uns ermöglicht für längere Zeit ohne White zu überleben.

„Drehen Sie ohne diesen Stoff nicht schließlich durch?“

„Unter normalen Bedingungen. Die Son’a haben einen Vorrat an White. Sie stellten es während des Dominion-Krieges her und tun dies noch immer.“

Grella spuckte erneut auf den Boden ihrer Zelle. Ihre Meinung über die Son’a war dem Jem’Hadar nun klar.

„Gleichwohl rationierten sie das White. In Kombination mit der Strahlung gelang es mir, durchzuhalten.“

„Sie scheinen nicht sonderlich glücklich darüber zu sein.“

„Der Vorgang ... ist manchmal eine Qual. Viele von uns wurden in den Wahnsinn getrieben, während sie uns zusahen und warteten, ob die Strahlung uns von unserer Sucht nach dem White vollkommen befreien würde. Bis heute ist das noch nicht eingetroffen.“

„So sollte niemand sterben“, antwortete Grella. „Krieger sollten in der Schlacht sterben, Feind oder kein Feind.“

„Viele von uns starben tatsächlich. Als klar war, was sie uns antun wollten, haben viele versucht zu entkommen. Selbst die Vorta griff zu den Waffen.“

„Hm. Eine Vorta mit Rückgrat.“

„Ja. Sie kämpfte gut. Sie war eine der Glückspilze, jene, die im Kampf fielen. Der Rest von uns wurde zurück in die Zellen und Labore gebracht.“

„Was ist danach geschehen?“

„Die Wissenschaftler arbeiteten weiter am 'Entzugsvorgang', wie sie es nannten. Ihre Arbeit hat das Leben aller übrigen Jem’Hadar gekostet, außer einem.

„Sie.“

„Ja. Von meiner Kompanie bin nur ich noch hier. Ich bin sowohl der Erste ... wie der Letzte.

„Also gut. Falls Sie noch kampfbereit sind, wenn der richtige Zeitpunkt hier ist, dann kämpfen Sie an meiner Seite. Ich habe nicht vor, mich hier länger aufzuhalten. Ich bin eine Klingonin! Ich werde diese Schande nicht dulden!“

Kavat’kara lächelte traurig und nickte schweigend. Wie lautete das Sprichwort der Klingonen noch gleich? 'Immer sterben die Mutigen.' Er hoffte, dass wenn der richtige Augenblick käme, er zu ihnen zählen würde.


Paul Reed
Content Writer
Star Trek Online

 

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