„General Rodek, der Lukari ist bereits da. Soll ich ihn bis zur abgemachten Zeit warten lassen?“

Rodek sah von seinen Trainingsberichten auf und blickte den Attaché nüchtern an. „Nein, Lieutenant“, sagte er kalt. „Das müssen Sie nicht. Sie sollten Colonel Taanu außerdem jederzeit mit Respekt behandeln. Ich werde jegliche Vergehen diesbezüglich als ... unehrenhaft ansehen.“ Der ältere Offizier beobachtete den jungen Klingonen, wie dieser sich unter seinem Blick krümmte.

„Haben Sie mich verstanden?“

„Ja, General!“

„Gut. Dann bringen Sie den Colonel nun herein. Danach melden Sie sich bei Commander K'Davh für disziplinarische Gefechtsübungen. Fünf Stunden.“

„J-ja, General.“

Der Junior-Offizier führte seine Befehle aus und kurze Zeit später stand Rodek dem Anführer des Lukari-Sicherheitsteams gegenüber. Colonel Taanu war groß und beeindruckend – selbst für einen erfahrenen Klingonenkrieger. Er stand unverzüglich vor Rodeks Schreibtisch.

„Qavan, General. Melde mich wie befohlen.“

„Nehmen Sie Platz, Colonel. Ich möchte über die Fortschrittsberichte Ihrer Einheit sprechen.“

Der Lukari runzelte leicht die Stirn, als er sich setzte. „Gibt es ein Problem, General? Soweit ich weiß, arbeiten all meine Truppen effizient.“

Rodek lächelte hierbei. „Das tun sie, Colonel. Sie arbeiten tatsächlich effizient ... für Klingonen. Ich bewundere Sie dafür.“

„Danke, General. Wir sind geehrt.“

„Meine Ausbilder werden für zukünftige Übungen entsprechende Anpassungen vornehmen, insbesondere für das Kraft- und Ausdauertraining. Offenbar war unsere anfängliche Einschätzung der Lukari in dieser Hinsicht nicht korrekt.“

„Das heißt?“

Rodek grinste. „Die Lukari sind stärker als sie aussehen, genau wie die Vulkanier und Romulaner.“ Taanu erwiderte das Grinsen.

„Die Breen haben die gleiche Lektion gelernt, General ... wenn auch unter gewaltsameren Umständen. Eine Lektion, die sie sich zu Herzen genommen haben.“

„Sie sollten diese Lektion mit den Tzenkethi teilen, und zwar schnell, wenn diese Geheimdienstberichte wirklich stimmen.“ Rodek rief die besagten Berichte für Taanu auf. Details über die Flottenbewegung der Tzenkethi, Truppenverteilung und mehr erschienen über seinem Schreibtisch. Taanus Grinsen wurde schnell von einem Stirnrunzeln ersetzt.

„Die Tzenkethi scheinen auf dem Kriegspfad zu sein, General. Ich verstehe, warum die Allianz sich dafür interessiert, besonders wenn man die vergangenen Konflikte mit der Koalition bedenkt.“

„Ja. Ein Krieg, den die Tzenkethi bitter verloren haben. Sie haben in solchen Dingen ein gutes Gedächtnis und einen Durst nach Rache, der unserem nahe kommt.“

„Wir erhalten ständig Neuigkeiten über ihre Superwaffe“, sagte Taanu grimmig. „Protomaterie. Wir Lukari sind mit den friedlichen Anwendungen sehr vertraut. Aber die Verwendung für eine Massenvernichtungswaffe ist sehr verstörend.“

Rodek nickte und rief einen Bericht über einen Vorfall im Draconis-System auf. „Dann nehme ich an, dass die Berichte ihres Wissenschaftsteams korrekt sind? Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Waffe von den Tzenkethi entwickelt wurde?“

„Keinen, General. Es ist ihre. Meine wissenschaftlichen Kollegen haben mir außerdem mitgeteilt, dass sie noch mehr davon im Alpha-Quadranten detoniert haben.“

„Seltsam. Die Tzenkethi haben viele Feinde, die viel näher sind, gerade wenn man die Föderation bedenkt. Bajor, Denobula, Trill … warum greifen sie stattdessen diese entfernten Welten an?”

„Das ist reine Spekulation, General ... aber ich glaube sie testen diese Waffe und bereiten sich auf den Kampf gegen ihre Feinde in der Allianz vor.“

„Vielleicht“, knurrte Rodek. „Sie wetzen ihre Klingen vor dem Angriff. Aber so ein Manöver sieht ihnen nicht ähnlich.“

„Oh?“

„Ja. Ich habe schon einmal gegen die Tzenkethi gekämpft, Colonel. Ich weiß wie sie denken, wie sie kämpfen. Sie bevorzugen einen direkten Kampf. Hinterlist ist nicht ihre Stärke.“

Taanu dachte nach. „Was immer ihr Ziel sein mag, wir werden zu unseren Verbündeten halten. Genauer gesagt, schicken wir unser neues Flaggschiff, um die Protomaterie-Aktivitäten zu untersuchen.“

„Ah, ja. Ich nehme an, die Testfahrt ist gut gelaufen?“

„Das ist sie, auch wenn mir das Design und die Bewaffnung des Schiffes nicht gefallen. In Anbetracht unserer Situation mit den Tzenkethi hätten wir ein richtiges Kriegsschiff bauen sollen.“

„Ihre Admiralität teilt diese Ansicht nicht.“

„Nein. Administrator ... also Captain Kuumaarke hatte sehr überzeugende Argumente“, sagte Taanu trocken. „Ihre kürzlichen Erfolge waren sicherlich ein Teil dieser Entscheidung. Jeder mag Helden.“

„Offensichtlich nicht“, antwortete Rodek. „Haben Sie ein Problem mit dem Captain?“

„Ich respektiere Kuumaarke und was sie für das Volk getan hat“ sagte Taanu. „Aber ich denke nicht, dass sie die beste Wahl für das Flaggschiff war. Sie ist ein Wissenschaftler ... kein Soldat.“

„Vielleicht. Aber bei dieser Mission geht es um Nachforschungen. Ein Wissenschaftler wäre hierfür eine gute Wahl.“

„Das stimmt, aber wenn die Tzenkethi da draußen sind ...“

„Dann, Colonel, werden wir einen Soldaten brauchen. Glücklicherweise haben wir hierfür eine Menge Klingonenkrieger zur Hand.“

Taanu nickte. „Wir werden ihre Unterstützung zu schätzen wissen, General. Wer wird die klingonische Streitmacht anführen?“

„Das werde ich selbst übernehmen, Colonel. Von all meinen Offizieren besitze ich die meiste Erfahrung im Umgang mit den Tzenkethi.“ Rodek stand von seinem Stuhl auf und Taanu folgte ihm nach.

„Außerdem“, fügte der Klingonen mit einem Grinsen hinzu, „ist es schon etwas her, seitdem ich gegen die Tzenkethi kämpfen durfte. Ein Krieger sollte seine Fähigkeiten pflegen.“

Taanu lächelte breit. „Richtig, General. Qapla’!”

Paul Reed
Content Writer
Star Trek Online

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