Du verwendest einen Webbrowser, der nicht unterstützt wird. Manche Features werden eventuell nicht korrekt angezeigt. Bitte schaue dir die >Liste der unterstützten Browser für die optimale Darstellung an. Ausblenden

Star Trek Online

Geschichten von K-13: Teil 1

Von Shalenak | Mo 07 Nov 2016 08:05:14 PST

Die Offiziere drängelten sich, als die Alarmsirenen heulten. Chefingenieur Sheldon dachte, „Wenn doch Nichols noch hier wäre ...“ – Sie war wie geschaffen für stressvolle Situationen wie diese. Welcher Witz machte damals die Runden – „Nichols ist nur zufrieden, wenn das Alarmsignal so rot wie ihre Uniform ist?“ Doch sie war schon lange tot und die Aufgaben eines Wundertäters waren nun seine. Er hoffte nur, dass seine Amtszeit nicht einzig in Minuten gemessen sein würde.

„Einschätzung, Planung, Angriff!“ Das war das Mantra seines tellaritischen Ausbilders, damals in der Akademie und er wollte es zu seinem machen. Die Einschätzung der Lage war ein Leichtes. Ein Asteroid in der Größe eines kleinen Mondes befand sich auf direktem Kollisionskurs mit der Station.  Logischerweise war diese Lage inakzeptabel, daher ging er sofort zur Planung über. 

Plan A bestand daraus, die Jahrhunderte alten Schubdüsen der Station online zu bringen, um die riesige Einrichtung aus der Flugbahn des Asteroiden zu entfernen. Normalerweise würde die Crew die Waffen der Station auf den Asteroiden richten und feuern bis nichts mehr übrig bleibt, doch die Station war hilflos. Anscheinend hatte ein Ferengi alle Phaserbänke und Photonentorpedos vor einiger Zeit gestohlen, als die Mitglieder der Crew noch in ihren Stasiskammern waren. 

Da Plan A keine sichere Lösung war, gab es einen Plan B. Und dabei, wie man so schön sagt, gab es einen Haken.

Teil von Plan B war das letzte funktionierende Shuttle der Station – die Earhart. Sie war voll mit Klingonen und schnell montierten Dingen, die auf spektakuläre Weise explodieren konnten. Für Klingonen gehörte zu „Dingen, die explodieren“, auch das Shuttle selbst. Die Idee dahinter war, dass wenn die Schubdüsen ausfallen würden, die Klingonen nur auf einen Knopf zu drücken brauchten, um sich ins Sto'Vo'Kor zu befördern – nachdem sie den Asteroiden auf eine Flugbahn brachten, die an der Station ohne Kontakt vorbeiführen würde. Sie befanden sich da draußen, auf einem großen Felsen und warteten darauf, Ruhm und Ehre zu erlangen, sollte Plan A nicht funktionieren.

Das behaupteten sie jedenfalls.

Sheldon konnte die Klingonen nicht leiden. Seine Schwester verschwand bei einem Konflikt im Jahr 2267, bevor die Organier sich einmischten und den Krieg beendeten. Drei Jahre später gerieten ein paar von ihnen in eine Schlägerei auf der K-13 und kamen in die Arrestzelle. Drei Tage danach wurde die Station durch Raum und Zeit befördert. Auf Wiedersehen, Beta-Quadrant 2270 ... Hallo, Alpha-Quadrant ca. 1570.

Er traf damals mehrere Male auf die Klingonen – beim letzten Mal war seine Nase gebrochen und er erhielt eine Standpauke vom Commander der Station. Ginge es nach ihm, würde er diese Teufel in den Arrestzellen schmoren lassen. Doch hier waren sie, lebendig und gesund, man vertraute ihnen das Richtige zu tun und die Lage zu retten, sollte alles schiefgehen. „Das möchte ich einmal erleben“, dachte Sheldon verbittert. „Ich will verdammt sein, wenn ein Klingone den Schiffsboden richtig saubermacht, geschweige denn unsere Station rettet.“

Und so beauftragte er seine Leute damit, mit aller Macht an Plan A zu arbeiten. Er informierte Commander O'Ryan, dass er die Schubdüsen wieder online bringen kann, doch selbst wenn ihm das gelingen würde, war kaum genug Kraftstoff übrig, um die Station aus der Flugbahn des Asteroiden zu lenken. Man konnte sich keine Fehler erlauben.

Sheldon fluchte leise vor sich hin. Er war noch keinen ganzen Tag aus seiner Stasiskammer, bevor der Commander ihn zur Seite nahm und ihn zum Chefingenieur beförderte. Zu dieser neuen Verantwortung gehörten viele Meetings mit Beratern der Sternenflotte, an die er sich erstmal gewöhnen musste. Es gab viel zu Lernen – es war bereits das Jahr 2410 und die Föderation, Klingonen und Romulaner waren nun Teil der Galaktischen Allianz. Die klingonischen Gefangenen waren nun frei und damit beauftragt, neben ihren ehemaligen Gefängniswärtern die Station zu bemannen. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, war der Planet Draconis III, um den die Station kreiste, völlig ausgestorben, da Aliens namens Tzenkethi jedes Lebewesen dort vernichtet hatten. Vorräte waren daher schwer zu beschaffen und es waren nur wenige vorhanden.

All das musste erstmal verdaut werden.

„Sir, die dritte Schubdüse startet nicht!“ Sheldon schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die anstehende Aufgabe. Besatzungsmitglied Reeve war wieder in Panik und sie hatte die Tendenz dabei laut zu werden. Einschätzung, Planung, Angriff. Er konzentrierte sich auf die Fehlersuche und rief Reeve von seiner Station aus.

„Haben Sie versucht die Energiekupplungen zu überbrücken?“

„Ja, Sir ... der Computer zeigt an, dass sie so grün wie ein Flaschenkürbis sind.“

„Haben Sie versucht das System aus- und wieder einzuschalten?“

„Jawohl, Sir. Außerdem habe ich auf die Seite der Konsole geklopft und am Kabel ein paar Mal gerüttelt.“ Sheldon war sich sicher, dass Reeve gerade ihre Augen rollte und er musste schmunzeln.  Wenigstens hatte die schüchterne Ingenieurin nicht ihren Sinn für Humor verloren, nach dem sie Jahrhunderte lang eingefroren war. Er warf einen Blick über seine Konsole, um zu sehen wie es bei ihr lief. Ihre Panik hatte sichtlich nachgelassen. Am besten sie ist stets beschäftigt, grübelte er. Panik kann sehr ansteckend sein.

„Alles klar. Konnten wir wenigstens die restlichen Schubdüsen starten?“

„Ich denke schon. Wir haben noch keinen Brenntest durchgeführt, um Kraftstoff zu sparen, doch die Systeme zeigen an, dass sie startbereit sind.“ Sie zog ihre Augenbraue hoch, während sie die Checkliste in Gedanken durchging. „Ja, Sir. Außer der dritten Schubdüse ist alles bereit.“

Sheldon führte schnell ein paar Berechnungen am Stationscomputer durch und lächelte, als er die Ergebnisse sah. „Okay, ich glaube wir können es mit einer defekten Schubdüse schaffen. Wir können nur hoffen, dass die anderen nicht ausfallen – die Klingonen können es wahrscheinlich sowieso kaum abwarten, den Sprengstoff zu zünden. Ich will ihnen nicht den Eindruck vermitteln, dass es Zeit ist, Dinge hochgehen zu lassen.“

„Jawohl, Sir. Die Earhart liegt mir doch ziemlich am Herzen. Es wäre schade, wenn die Klingonen unser einziges Shuttle in die Luft sprengen würden.

„Richtig. Dann wollen wir die Sache mal zu Ende bringen. Volle Konzentration und Zusammenarbeit mit dem Team. Ich will keine Überraschungen mehr, verstanden? Ich muss hier noch ein paar Dinge erledigen.“

Alles klar, legen wir los. Sheldon drückte auf den Schalter der Sprechanlage, während er die letzten Anweisungen in den Computer eingab. Jetzt geht’s ums Ganze.

Sheldon zu Commander O'Ryan: „Wir sind bereit, die Station in Bewegung zu bringen, Sir.“

„Gute Arbeit, Sheldon“, erwiderte Commander O'Ryan mit einer selbstsicheren und beruhigenden Stimme durch den Lautsprecher. „Erledigen Sie das.“

Während Sheldon das Kommando für den Start eingab, drückte das restliche Technikteam die Daumen, in der Hoffnung, dass die Schubdüsen nicht explodieren oder die Station beschädigen. Die Station fing an zu rütteln, während sie sich langsam fortbewegte. Der Computer zählte über die Lautsprecher die Entfernung zu einem sicheren Bereich herunter. Meter für Meter wurde die Station aus dem Gefahrenbereich bewegt. Die Stimme des Computers verlautete „Station außer Gefahr“, doch die künstlich, monotone Stimme wurde von den Jubelschreien des Teams übertönt. Sie waren in Sicherheit.

Sheldon schloss für einen Moment seine Augen, um den Erfolg auf sich wirken zu lassen, bevor er sich zurück an die Arbeit machte. Er ignorierte Reeve, als sie zu ihm lief, um ihm zu gratulieren, und konzentrierte sich stattdessen auf seine Konsole und ein paar Überbrückungskommandos.

„Wir haben es geschafft, Sir! Wir haben – Sir“, Reeve machte einen verwirrten Eindruck, während Sheldon weiterhin leise Befehle eingab. „Sir ... warum wählen Sie sich in das Flugkontrollsystem der Earhart ein? Die Klingonen befinden sich darin und sind auf dem Weg zurück zur Station!“

„Das ist unsere Chance, verstehen Sie? Wahrscheinlich unsere letzte Chance“, sagte Sheldon und blickte in das sichtlich schockierte Gesicht der Junioringenieurin. „Ich werde dem ein Ende bereiten ... und denen auch. ’Klingonische Verbündete’, dass ich nicht lache! Sie sind Monster und Mörder – das waren sie schon immer und das werden sie auch immer sein! Nichols, Sheridan und T'Von wären noch am Leben, hätten wir die Klingonen nicht mit uns in Stasis genommen! Das ... wir müssen unsere Leute rächen!“

Reeve schloss den Mund und ging einen Schritt auf Sheldon zu. „Sir, bei allem Respekt, ich werde ihnen mächtig wehtun, wenn Sie sich nicht sofort von der Station entfernen. Bewegen Sie sich ... es sei denn Sie wollen, dass ich Ihre Nase ein zweites Mal breche.“ Der ältere Offizier lächelte. Sie hatte ihre rote Uniform als Mitglied des Sicherheitsteams erhalten, bevor sie zur Technik-Crew wechselte. An jedem anderen Tag hätte er sich Sorgen gemacht ... doch nicht an diesem.

„Das werden Sie wahrscheinlich“, sagte er. „Doch Sie werden mich ganz sicher nicht erreichen, bevor ich diesen Knopf drücke und die Earhart zur Hölle jage. Bleiben Sie, wo Sie sind, und lassen Sie mich das Notwendige tun.“

„Auf keinen Fall“, erwiderte sie und machte einen weiteren Schritt zu ihm. „Die Sternenflotte tötet keine Verbündeten ... Sir.“ Reeve nickte in Richtung zwei anderer Ingenieure, die die Situation bemerkten und ihr zu Hilfe kamen. Einer von ihnen hielt einen Phaser Typ 2 bereit. „Es ist vorbei.“

„Idioten!“ schrie Sheldon in seiner Verzweiflung. „Die Klingonen sind unsere Feinde! Sie können niemals unsere Freunde sein!  Niemals!“ Er holte aus, um die Konsole zu erreichen.

„Feuer“, rief Reeve. Das letzte was Sheldon hörte, war das Geräusch eines abgefeuerten Phasers.

 

Commander O'Ryan fuhr mit seinen Händen durch seine dünnen, roten Haare, während er Sheldon auf dem Monitor sah. Der ehemalige Chefingenieur schlug gegen die Wände seiner Arrestzelle und lies eine Schimpftirade von sich. „Sie sind unsere Feinde, ihr Idioten“, fluchte Sheldon. „Warum bestraft ihr mich?  Feiglinge! Ich habe das Rückgrat zu tun, was ihr nicht könnt! Lasst mich hier raus, ihr verdammten –“

O'Ryan schaltete den Ton der Übertragung aus und wendete sich zu den anderen Offizieren im Zimmer – die gerade beförderte Lieutenant Reeve und Commander Krom von der Klingonischen Verteidigungsstreitmacht. „Wir vermuten, dass er an einer Stasis-erzeugten Demenz erkrankt ist“, sagte O'Ryan mit leiser Stimme. „Die Sternenflotte sendet jemand mit einem Schiff, damit sie ihm helfen, falls möglich.“ Reeve reagierte mit einem ruhigen Nicken, während der Klingone schmunzelnd mit den Fingern durch seinen Bart streifte. 

„Eine sehr heimtückische Aktion, Commander – Ihr Mann wollte uns ein Gericht servieren, dass man am besten kalt genießt.” Krom schaute zu Reeve und lächelte. „Man hat mir berichtet, dass Ihr junger Lieutenant hier ehrenhaft genug war, das Richtige zu tun.“

„So ist es“, sagte Reeve mit ruhiger Stimme. „Das ... und ich wollte unser einziges Shuttle retten. Ich habe zu viel Arbeit in die Kiste gesteckt, als dass ich ihn sie zerstören lasse.“

„Ha! Nun gut, Lieutenant!  Qavan!“ Und so verließ Krom den Besprechungsraum. Die Offiziere der Sternenflotte lächelten sich gegenseitig an, während er ging.

„Ich glaube, Sie haben bei den Klingonen Eindruck hinterlassen, Lieutenant“, sagte O'Ryan. „Das war eine großartige Leistung.“

„Nun, wenn sie damit aufhören, meine Replikatoren umzuprogrammieren, um Gagh herzustellen, dann bin ich zufrieden“, grinste Reeve. „Das Zeug riecht schrecklich ... und es bewegt sich!“

„Sie haben wichtigere Dinge zu erledigen, Lieutenant“, schmunzelte O'Ryan. „Von nun an sind Sie mein Chefingenieur. Meinem Verständnis zufolge ist eine der Schubdüsen offline. Ich möchte das so bald wie möglich repariert haben, im Falle, das ein weiterer Asteroid auf uns zu kommt.“

Reeve strahlte puren Stolz aus. „Darum kümmere ich mich sofort, Commander.“

 

Ryon „Melange“ Levitt

Staff Content Designer

 

Zur Diskussion im Forum

star-trek-online, sto-news, sto-launcher,

Neueste Beiträge Mehr

Schaut euch die aktuellen Änderungen in Star Trek Online auf dem PC in unseren neuesten Patch Notes an.
Weiterlesen
Schaut euch die aktuellen Änderungen in Star Trek Online unseren neuesten Patch Notes an.
Weiterlesen
Hier ist eine Übersicht über alles, was diese Woche im Spiel passiert!
Weiterlesen

hover media query supported